National Health Service

Einkommen britischer Zahnärzte um 40 Prozent gesunken

ck/mg
Praxis
In Großbritannien ist das Einkommen der beim National Health Service (NHS) beschäftigten Zahnärzte innerhalb eines Jahrzehnts um 40 Prozent gesunken. Das meldet die British Dental Assocation (BDA).

"Wir haben die neuesten Zahlen der Regierung ausgewertet und einen historischen Einbruch festgestellt, der im öffentlichen Sektor des Vereinigten Königreichs ohne Beispiel ist", kritisiert die BDA. Diese Verluste hätten erhebliche Auswirkungen auf Mitarbeiter und Praxisinhaber sowie auf die Versorgung von Millionen von Patienten.

Der Verdienst rutscht von fast 80.000 auf 50.000 Euro

Der geschätzte Verdienst eines Zahnarztes betrug demnach 2008/2009 durchschnittlich 67.800 Pfund (79.120 Euro).  2019/20 war das Gehalt auf 58.100 Pfund (67.800 Euro) geschrumpft. Berücksichtigt man die Inflation, so entspricht diese Summe nur noch 42.942 Pfund (50.111 Euro), was einem Rückgang von 37 Prozent entspricht. Wie die BDA herausstellt, lag diese Momentaufnahme noch vor der Pandemie, Ursache für den Abwärtstrend sei der damalige Finanzcrash gewesen.

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Für die BDA sind solche Trends angesichts des steigenden Bedarfs an Kapitalinvestitionen und den wachsenden Kosten in Zahnarztpraxen "völlig unhaltbar": "Im Unterschied zu unseren medizinischen Kollegen erhalten Zahnärzte in der Regel keine Finanzhilfen von der Zentralregierung. Erzielen sie Gewinne, müssen sie damit die dringend erforderliche Modernisierung ihrer Ausrüstung und Einrichtung finanzieren."

"niemand sollte dafür bestraft werden, im NHS zu arbeiten!"

Die BDA habe daher alle Regierungen des Vereinigten Königreichs gedrängt, die Finanzierung der Belüftungsanlagen für die Praxen zu übernehmen. Schließlich sehen sich die Praxen überdies mit steigenden Kosten für klinische Abfälle und wichtige Geräte konfrontiert. Und da der Zugang zu den Leistungen so begrenzt ist, werde die anhaltende Lohnbremse wahrscheinlich die Abwanderung aus der NHS-Zahnmedizin beschleunigen. Die BDA hat sich deshalb für Gehaltserhöhungen ausgesprochen: "Allerdings wird auch die jüngste Gehaltserhöhung von drei Prozent den Schaden eines Jahrzehnts Sparmaßnahmen nicht ungeschehen machen."

 

"Zahnärzte müssen diesen Dienst als einen Weg sehen, den sie für ihre Karriere wählen würden", sagte der Vorsitzende der General Dental Practitioners, Shawn Charlwood in Reaktion auf diese Zahlen. "Von diskreditierten Verträgen bis hin zu flachen Gehältern sollte niemand dafür bestraft werden, im NHS zu arbeiten."

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