Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)

Eltern deutlich unzufriedener mit ihrer Gesundheit

sth
Gesellschaft
Die Lebenszufriedenheit unterscheidet sich in Deutschland zum Teil deutlich nach Haushaltseinkommen und familiärer Situation. Das geht aus einer repräsentativen Studie des DIW hervor.

Immerhin: Insgesamt ist die allgemeine Zufriedenheit der Deutschen laut DIW in den vergangenen 20 Jahren gestiegen. Das Ergebnis basiert auf der Analyse von Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) im Zeitraum 2004 bis 2021. Für das SOEP werden seit 1984 jährlich rund 30.000 Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Lebenssituation befragt. Die Teilnehmenden geben ihre Zufriedenheit auf einer Skala von 0 („ganz und gar unzufrieden“) bis 10 („ganz und gar zufrieden“) an. Die allgemeine Lebenszufriedenheit hierzulande lag demnach im Jahr 2004 bei durchschnittlich 6,7 Punkten, im Jahr 2021 betrug der Wert 7,4.

Gravierende Unterschiede beim Thema Gesundheit

Das DIW untersuchte auch die Zufriedenheit einzelner Bevölkerungsgruppen hinsichtlich ihrer Gesundheit. Hier zeigten sich teils „gravierende Unterschiede“, so die Autorinnen und Autoren des Berichts. Insbesondere Eltern seien im Vergleich zu kinderlosen Menschen im betrachteten Zeitraum durchweg unzufriedener mit der eigenen Gesundheit gewesen. Ihr Zufriedenheitswert liegt laut DIW aktuell bei 6,7, bei Menschen ohne Kinder bei 7,3. Mögliche Gründe für die Unzufriedenheit seien mit der Elternschaft verbundene Belastungsfaktoren wie Schlafmangel, Konflikte in der Beziehung oder finanzielle Probleme.

Mit Blick auf die verschiedenen Haushaltseinkommensgruppen schlussfolgern die DIW-Forschenden, dass Menschen aus dem untersten Einkommensdrittel am unzufriedensten mit ihrer Gesundheit sind, gefolgt von Menschen aus dem mittleren und dem obersten Einkommensdrittel. Die Differenzen zwischen den Gruppen lägen jeweils bei ungefähr 0,4 Punkten und hätten sich über die Jahre kaum verändert.

Auch zwischen Ost- und Westdeutschland bestanden nach Angaben des Instituts Unterschiede, die jedoch über die Zeit abnahmen: „Menschen in Ostdeutschland waren weniger zufrieden mit ihrer Gesundheit als Menschen in Westdeutschland. Im Jahr 2004 betrug die Differenz noch 0,4 Punkte, verringerte sich bis 2021 allerdings auf 0,1 Punkte.“ Als Grund führt das DIW an, dass viele Ostdeutsche nach der Wiedervereinigung „brüchige Erwerbsbiografien“ erfahren hätten.

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