„Gehosted in Deutschland und DSGVO-konform“

Erster TI-Messenger zugelassen!

LL
Praxis
Austausch in Echtzeit und räumlich flexibel – mit dem TI-Messenger (TIM) soll die Kommunikation zwischen Praxen und Apotheken vereinfacht werden, später dann auch mit Patienten und Krankenkassen. Die gematik hat nun den ersten Anbieter zugelassen.

Die Messenger sollen einen schnellen und direkten Austausch im Gesundheitswesen ermöglichen, wie WhatsApp, nur mit Datenschutz. Außerdem sollen die TIM untereinander kompatibel sein. Jetzt hat der erste Anbieter die Zulassung der Digitalagentur gematik erhalten: Der TI-Messenger von Famedly wird in der Modellregion rund um Hamburg getestet und dann Schritt für Schritt eingeführt.

Ein übergreifender Messaging-Standard hat bis jetzt gefehlt

„Mit den TI-Messengern können Praxisteams, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen Kurznachrichten verschicken. Dabei tauschen sie sich in Echtzeit aus und sind räumlich flexibel. Ein übergreifender Messaging-Standard hat bis jetzt gefehlt. Nun schließt sich eine Lücke, und die Direktkommunikation im medizinischen Versorgungsalltag wird noch einfacher“, erläutert Dr. Florian Hartge, Geschäftsführer der gematik.

Weitere Anbieter sollen bald folgen. Ziel ist sei, dass „alle Nutzerinnen und Nutzer auf Basis eines gemeinsamen Standards miteinander kommunizieren können“, sagt Hartge. Dafür sorge die Referenz-Implementierung der gematik, die die Interoperabilität aller Messenger-Lösungen der jeweiligen Hersteller überprüft – eine zentrale Voraussetzung, um einander kontaktieren zu können. Die TI-Messenger werden von den Unternehmen auf Grundlage der gematik-Vorgaben entwickelt.

In der ersten Phase können Ärzte, Zahnärzte und Apotheker per Chat Bild- und Audiodateien übertragen. Später soll der TI-Messenger Patienten und Krankenkassen zugänglich gemacht werden. Geplant ist, dass die TI-Messenger zukünftig auch Versorgungsprozesse unterstützen können, zum Beispiel das Terminmanagement. Darüber hinaus soll ein Messenger perspektivisch auch bei der Überweisung oder beim Aufnahme- und Entlassmanagement zum Einsatz kommen können.

Endlich auch ein Nutzen für die Praxen

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) begrüßt den Schritt: Entwicklung und Nutzen der Messager seien erfreulich für die Praxen. Sie rät Pravisinhaberinnen und -inhabern, für sich zu klären, ob sie den neuen Kommunikationskanal nach außen bespielen können und wollen. Vorstellbar sei etwa eine Eingrenzung der Anfragen von außen, zum Beispiel auf Stammpatienten, die dann einfach und datenschutzkonform via TIM nach einem weiteren Rezept oder Termin fragen können. Eine weitere Überlegung sei, Chatbots einzusetzen, die Fragen im TI-Messenger automatisiert bearbeiten.

Wenn im Zuge der ePA-Einführung auch Patienten den Dienst nutzen können, hätten Zahnärzte auch die Möglichkeit, beim Einsatz im Pflegeheim Daten und Infos auf kurzem Weg in ihre Praxis übermitteln. Vorstellbar sei auch der Austausch mit Zahnlaboren.

Bisher gebe es allerdings keine Schnittstellen zwischen den PSV-Systemen und den Messengern, was die Dokumentation über die TIM nicht vereinfache. Hier müsse die gematik noch nachbessern, fordert die KZBV.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.