Für viele gilt: Wegducken oder Dienst nach Vorschrift
Weltweit sind 23 Prozent der Beschäftigten engagiert, meldet Gallup. Der überwiegende Teil der Beschäftigten (62 Prozent) tut hingegen nur das Nötigste und ist von ihrer Arbeit nicht inspiriert – weitere 15 Prozent geben sogar an, „aktiv unmotiviert“ zu sein. Letztere arbeiten nicht selten aktiv gegen ihre(n) Vorgesetzte(n) oder die Unternehmensziele.
Für Deutschland sehen die Umfragewerte (n=4.424) noch einmal deutlich düsterer aus: Hier bezeichneten sich nur 14,8 Prozent als engagiert, 68,2 Prozent jedoch als unengagiert und 16,9 Prozent als aktiv unmotiviert (Hinweis: Für eine ausreichend große Stichprobe hat Gallup hier die Umfragewerte der Jahre 2021, 2022 und 2023 kumuliert).
Laut der Gallup-Auswertung erhöhen schlechte Arbeitsmärkte mit geringen Wechselchancen den Anteil von aktiv unmotivierten Mitarbeitenden. In der Detailbetrachtung zeigt sich: Deutschland liegt im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn nur im Mittelfeld: In Zypern sind demnach 22 Prozent der Beschäftigten aktiv unmotiviert, in Italien 19, in Frankreich 18, in Polen 15, in Österreich 14 – in Dänemark und Island aber nur 7 und in Schweden sogar nur 6 Prozent.
Die Unternehmensberatung empfiehlt Betrieben, das Mitarbeiterengagement kontinuierlich zu überwachen. Die Kennzahl sei für den wirtschaftlichen Erfolg von entscheidender Bedeutung, argumentiert sie. So habe eine Meta-Analyse von mehr als 183.000 Geschäftseinheiten in 53 Branchen und 90 Ländern gezeigt, dass Teams im obersten Quartil des Mitarbeiterengagements eine um 23 Prozent höhere Rentabilität erzielen als Teams im unteren Quartil. Dies liege daran, so der Bericht, „dass sie besser darin sind, Top-Talente zu halten, Kunden zu bedienen und qualitativ hochwertigere Ergebnisse zu erzielen, die zu mehr Gewinn führen“.