Expertenrat Gesundheit und Resilienz der Bundesregierung

Gesundheitsgremium soll Politik beraten

pr
Politik
Der Expertenrat Gesundheit und Resilienz der Bundesregierung schlägt vor, zur Koordinierung der Gesundheitsthemen ein dauerhaftes Gremium einzurichten, das die Politik beraten soll.

„Die Bearbeitung komplexer und zugleich drängender Probleme erfordert interdisziplinäres Wissen, das aus bestehenden Wissensbeständen verfügbar gemacht werden muss, teilweise aber auch tagesaktuell zu erarbeiten ist. Dies erfordert eine effektive Kooperation über Fächergrenzen hinweg,“ heißt es in der Stellungnahme.

Auch die Selbstverwaltung hat Expertise

Die aktuellen Beratungs- und Entscheidungsstrukturen des deutschen Gesundheitssystems seien komplex. Dazu gehöre nicht nur das Wissen aus Regierungsapparaten, Beratungsgremien, Parlamenten und Interessengruppen, sondern auch das Wissen der Selbstverwaltung, die unter anderem zur Datenanalyse und zur Qualitätssicherung beitrage.

Das deutsche Gesundheitswesen weise in Entscheidungsprozessen Schwächen bei der Nutzung dieses Wissens vor allem in Krisenzeiten auf. Ein Problem sei die unzureichende Vernetzung. Vor allem fehle ein Instrument der strategischen Vorausschau.

Es fehlt die strategische Vorausschau

Der Expertenrat empfiehlt, ein dauerhaftes Gremium einzurichten, das mit der Koordination wissenschaftsbasierter Politikberatung betraut wird. Hierbei sollten im Sinne des Konzepts von „Health-in-all-Policies“ alle gesundheitsrelevanten Bereiche berücksichtigt werden. Auch die Rolle von Gesundheit als Wirtschaftsfaktor sowie Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit sollten Gegenstand einer solchen Koordination sein.

Das Gremium könnte etwa bei einer bestehenden Bundesforschungseinrichtung, aber auch direkt beim Kanzleramt angedockt werden, so der Vorschlag.

Angedockt direkt beim Kanzleramt?

Das Gremium sollte mit kontinuierlicher strategischer Vorausschau beauftragt werden und dazu regelmäßig berichten, so der Expertenrat weiter. Dazu gehöre auch ein orientierendes Monitoring des internationalen Geschehens (gegebenenfalls in Kooperation mit bestehenden Beobachtungsstellen wie dem European Observatory on Health Systems and Policies oder relevanten WHO-Initiativen). Dem Gremium sollte ein Kern interdisziplinär ausgewiesener Fachleute angehören, die themenspezifisch durch weitere Expertise ergänzt werden könnten.

Der Expertenrat plädiert dafür, dass auch die wissenschaftliche Perspektive auf Gruppen, die sonst wenig mitgedacht werden, systematisch berücksichtigt werden soll, wie etwa Kinder oder Menschen mit Behinderungen.

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