Statistisches Bundesamt

Gesundheitswesen ist Schlusslicht bei der Homeoffice-Nutzung

br
Gesellschaft
In keiner Branche wird so wenig im Homeoffice gearbeitet wie im Gesundheitswesen. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes zur Nutzung von Homeoffice in der Arbeitswelt hervor.

Im sogenannten „Mikrozensus“ werden jährlich von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder rund ein Prozent der Bevölkerung – aktuell etwa 810.000 Personen – in Deutschland zu ihren Arbeits- und Lebensbedingungen befragt. Damit ist der Mikrozensus die größte repräsentative jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Aus den vorliegenden Daten für das Jahr 2023 hat das Statistische Bundesamt den Anteil der Homeofficenutzung in der Arbeitswelt errechnet.

Fazit: Im Jahr 2023 war Homeoffice ähnlich verbreitet wie im Vorjahr, wurde jedoch an weniger Tagen genutzt. Dabei war das Gesundheitswesen mit einem Anteil von 6,4 Prozent der Beschäftigten, die zum Zeitpunkt der Befragung in den vergangenen vier Wochen mindestens einmal im Homeoffice gearbeitet hatten, Schlusslicht in der Homeoffice-Nutzung – noch hinter dem Einzelhandel mit 8,3 Prozent.

Homeofficehäufigkeit bleibt stabil

Homeoffice hat sich in Deutschland auch nach der COVID-19-Pandemie etabliert: 23,5 Prozent aller Erwerbstätigen waren im Jahr 2023 zumindest gelegentlich im Homeoffice. Damit war der Anteil nur geringfügig niedriger als im Jahr 2022 mit 24,0 Prozent und im Jahr 2021 mit 24,9 Prozent. Im März 2022 war die aufgrund der Corona-Pandemie eingeführte Homeoffice-Pflicht ausgelaufen.

Wie stark sich das Arbeiten von Zuhause aus inzwischen etabliert hat, zeigt der Vergleich mit dem Vor-Corona-Niveau: 2019 hatten lediglich 12,8 Prozent der Erwerbstätigen im Homeoffice gearbeitet.

Umfang der Nutzung geht langsam zurück

Homeoffice wird inzwischen jedoch weniger umfänglich genutzt als zu Pandemiezeiten: Im Jahr 2023 arbeitete knapp die Hälfte (44 Prozent) der Erwerbstätigen, die Homeoffice nutzten, genauso oft oder häufiger am Arbeitsplatz als von zu Hause aus. Gut ein Viertel (26 Prozent) war vollständig im Homeoffice. 2022 waren 39 Prozent der Erwerbstätigen genauso oft oder häufiger am Arbeitsplatz als im Homeoffice und 31 Prozent arbeiteten ausschließlich von zu Hause aus. Im von der Pandemie stark geprägten Jahr 2021 waren die Anteile noch deutlicher in Richtung Homeoffice-Nutzung verschoben: Damals arbeiteten lediglich 31 Prozent genauso oft oder weniger im Homeoffice als am Arbeitsplatz, 40 Prozent waren dagegen vollständig im Homeoffice.

25- bis 34-Jährige am häufigsten im Homeoffice

Der Blick auf die Verteilung nach Altersgruppen zeigt, das vor allem jüngere Arbeitnehmer Homeoffice nutzen. Den höchsten Homeoffice-Anteil unter den abhängig Beschäftigten hatten 2023 die 25- bis 34-Jährigen mit 26,4 Prozent, gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen mit 26,2 Prozent. Die Notwendigkeit einer Kinderbetreuung könnte ein Grund für den vergleichsweise hohen Anteil in dieser Altersgruppe sein, heißt es. Am seltensten nutzten Homeoffice die 15- bis 24-jährigen Angestellten (12,3 Prozent) sowie die mindestens 65-jährigen (13,1 Prozent).

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.