US-Literaturrecherche

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Je weniger Zähne, desto größer das Sterberisiko

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Zahnmedizin
Forscher der Case Western Reserve University in Cleveland fanden „signifikante“ Hinweise darauf, dass Zahnverlust mit einem erhöhten Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht.

Ziel der Forschenden war, anhand einer systematischen Überprüfung den Zusammenhang zwischen Zahnverlust und der Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) zu untersuchen. Herzerkrankungen sind laut der American Heart Association eine der häufigsten Todesursachen in den USA.

Mundgesundheit sorgt nicht nur für ein schönes Lächeln, sondern auch für ein gesundes Herz!

Die umfassende Literaturrecherche von Datenbanken und grauer Literatur umfasste das Web of Science, Scopus, PubMed, das Cochrane Central Register of Controlled Trials, Google Scholar sowie verschiedene digitale Repositories. Dabei verwendeten die Autoren die Newcastle-Ottawa-Skala, um die Qualität der Studien zu beurteilen.

Zwölf Artikel erfüllten die Zulassungskriterien und wurden qualitativ mit „gut“ bewertet. Die Meta-Analyse ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen Zahnverlust (unbezahnt oder weniger als 10 Zähne) und der CVD-Mortalität. Der geschätzte Hazard Ratio betrug 1,66 (95% CI: 1,32-2,09). Die Sensitivitätsanalyse bestätigte ebenfalls, dass Zahnverlust das Risiko erhöht, an CVD zu sterben (Hazard Ratio = 1,52, 95% CI: 1,28-1,80), (I2 51,82%). Menschen, die 10 Zähne oder weniger hatten, besaßen somit ein um 66 Prozent höheres Risiko, an Herzproblemen zu sterben, als Menschen mit vollbezahntem Gebiss. Bei Menschen, die alle Zähne verloren hatten, war das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, noch viel höher. Die Ergebnisse waren den Forschenden zufolge in allen Studien konsistent.

„Die magische Zahl ist 10: Wer 10 Zähne oder weniger hat, ist in Schwierigkeiten.“

Anita Aminoshariae

„Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Zahnverlust nicht nur ein zahnmedizinisches Problem ist, sondern ein signifikanter Prädiktor für die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, sagte Aminoshariae. „Eine gute Mundgesundheit ist nicht nur für ein gesundes Lächeln, sondern auch für ein gesundes Herz unerlässlich. Diese Studie unterstreicht die Bedeutung regelmäßiger zahnärztlicher Kontrolluntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen, um das Risiko schwerer Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.“

Anita Aminoshariae et al, Tooth Loss is a Risk Factor for Cardiovascular Disease Mortality: A Systematic Review with Meta-Analyses, Journal of Endodontics (2024). DOI: 10.1016/j.joen.2024.06.012

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