HPV-Impfung für alle Kinder zwischen 9 und 14 Jahren bald Kassenleistung
Grundlage der Änderung der Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL) war die erweiterte Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), heißt es in einer Mitteilung des G-BA . Die STIKO hatte die HPV-Impfung bislang nur für Mädchen empfohlen. Generell können Jugendliche, die das 14. Lebensjahr bereits vollendet haben, Impfungen noch bis zum vollendeten 18. Lebensjahr nachholen.
HPV können Krebs verursachen–beispielsweise im Oropharynx
Der Mitteilung zufolge schützten HPV-Impfungen vor der Infektion mit in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen. HPV-Infektionen verliefen meist symptomlos, könnten aber Krebs und Genitalwarzen verursachen. Laut STIKO erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und ca. 1.600 Männer an HPV-bedingten Karzinomen im Bereich der Zervix, Vagina, Vulva bzw. des Penis sowie im Bereich von Anus und Oropharynx.
Die Empfehlung, dass sich auch Jungen zwischen 9 und 14 Jahren gegen HPV impfen lassen sollten, veröffentlichte die STIKO im Juni 2018 im Epidemiologischen Bulletin 26/2018 , zusammen mit der wissenschaftlichen Begründung für diese Entscheidung. Begleitend stellt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seinen Internetseiten Antworten auf häufig gestellte Fragen (englisch FAQ ) zum Erreger und zur Impfung sowie einen Ratgeber für die Fachöffentlichkeit zur Verfügung.
Der Beschluss zur Änderung der Schutzimpfungs-Richtlinie wird dem Bundesministerium für Gesundheit zur Prüfung vorgelegt und tritt nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.