„Impfdokumentation bringt zu hohen bürokratischen Aufwand”
Die überbordenden Meldevorgaben seien nicht mehr notwendig und müssten dringend an die Inhalte anderer Impfungen angepasst werden, heißt es in einem Brief des Vorstandes der Kassenärztlichen Bundesvereinigung an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Die KBV fordert, dass die tägliche Dokumentation entfällt.
Durch die Dokumentationspflichten bei der COVID-Schutzimpfung entstehe ein hoher bürokratischer Aufwand in den vertragsärztlichen Praxen, argumentiert die KBV. Zum jetzigen Zeitpunkt der Impfkampagne sei dieser weder angemessen noch zielführend, heißt es in dem Schreiben. Der KBV-Vorstand appelliert an den Minister, die erforderlichen Änderungen im Zuge der angekündigten Verlängerung der Coronavirus-Impfverordnung vorzunehmen.
„Tagesaktuelles Impfmonitoring bringt keinen Erkenntnisgewinn”
Der größte Teil der Bevölkerung sei zumindest grundimmunisiert, so dass ein tagesaktuelles Impfquotenmonitoring nicht mehr notwendig sei, argumentiert der Vorstand. Darüber hinaus sei das Sicherheitsprofil der Impfstoffe mittlerweile gut bekannt. Es existiere ein etabliertes Meldesystem zu Impfnebenwirkungen. Auf die bürokratische und zeitraubende tägliche Dokumentation könnte daher „ohne Erkenntnisverlust” verzichtet werden, so der KBV-Vorstand. Er schlägt vor, die Meldevorgaben an die Inhalte anderer Impfungen anzupassen. Daraus ergebe sich ein Wegfall der täglichen Impfdokumentation, der impfstoff-spezifischen Dokumentations- und Abrechnungsziffern, der numerischen Zählung der durchgeführten Impfungen sowie der Angabe der Chargennummer.
Darüber hinaus schlägt die KBV vor, dass zukünftig ein scanbarer Data-Matrix-Code auf die Impfstoffbehältnisse aufgebracht wird. So könnte Dokumentation und Abrechnung der Impfungen sowohl in der Patientenakte als auch im elektronischen Impfausweis erleichtert werden. Die Impfstoffhersteller hatten zu Beginn der COVID-Impfungen hierauf aus organisatorischen Gründen verzichtet.