66. Sylter Woche eröffnet

Implantate: Eine Basis, viele Möglichkeiten

br
Zahnmedizin
Bei der am Montag eröffneten 66. Sylter Woche dreht sich alles um das Thema Implantate. Zur Eröffnung ging es allerdings erst einmal um die Gesundheitspolitik.

In seiner Begrüßungsrede ging Dr. Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, auf die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen ein und sparte nicht mit Kritik am gegenwärtigen Kurs der Bundesregierung: „Der Bundesgesundheitsminister will den Krankenhäusern den ambulanten Bereich komplett eröffnen, um ambulantes Honorarvolumen zu erzielen. Mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz möchte der Minister seine Ideologie durchsetzen, zu der Nahversorgungszentren und Gesundheitskioske gehören, anstatt auf freiberufliche ärztliche Praxen zu setzen.“

Teure Gesundheitskioske

Dass die Ideen des Ministers die Kosten nach oben treiben, illustrierte Brandt mit Zahlen zu Deutschlands erstem Gesundheitskiosk, der im Jahr 2017 mit medizinisch geschulten ‚Community Health Nurses‘ in Hamburg-Billstedt gestartet war. Die letzten veröffentlichen Daten dieser Einrichtung datieren von 2018. Demnach standen 4.277 Einzelberatungen Betriebskosten von einer Million Euro gegenüber. „In Relation bedeutet dies eine Vergütung von 233,80 Euro pro Beratung. Im Vergleich dazu erhalten wir für eine Beratung von den Krankenkassen rund elf Euro!“, sagte Brandt.

Erfreulich sei hingegen, dass die Zahnärztinnen und Zahnärzte des nördlichsten Bundeslandes engagierte Unterstützung durch Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin erhalten: „Kerstin von der Decken hat eine überzeugende Rede zur Stärkung der freien Praxis gehalten. Federführend hat sie Bundesratsbeschlüsse bewirkt, die den Bundesgesundheitsminister auffordern, jene Medizinischen Versorgungszentren einzuschränken, die von Investoren geführt werden. Aktuell vertritt Kerstin von der Decken die Länderinteressen beim Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz und es ist gut, sie an unserer Seite zu haben“, sagte Brandt und unterstrich: „Die inhabergeführten Hauszahnarztpraxen haben Deutschland hinsichtlich der Mundgesundheit an die Weltspitze geführt. Und eben diese Praxen sind gerade für Schleswig-Holstein mit seinen großen ländlichen Bereichen von essenzieller Bedeutung!“

Umfangreiches wissenschaftliches Programm

Das auch in diesem Jahr wieder umfangreiche wissenschaftliche Programm wird von insgesamt 21 Referentinnen und Referenten bestritten. Das Thema „Implantate: Eine Basis – viele Möglichkeiten“ trifft auf reges Interesse: Über 700 Zahnärztinnen und Zahnärzte und über 150 Fachangestellte sind nach Westerland gekommen, um sich fortzubilden.

Zum Kongressprogramm geht es hier.

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