Grünen-Politiker Janosch Dahmen zur Ökonomisierung im Gesundheitswesen

„In iMVZ müssen Ärzte das Sagen haben und nicht Kaufleute!“

pr
Politik
Gegen eine Ökonomisierung des Gesundheitswesens und das Profitstreben von Investoren hat sich der Grünen-Politiker und Arzt Janosch Dahmen ausgesprochen. Der Arztberuf müsse gestärkt werden.

In der Koalition sei es allen wichtig, den ärztlichen Beruf zu stärken und nicht die Strukturen von Investoren, erklärte Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen heute im ZDF-Morgenmagazin. „Gesundheit darf keine Ware sein. Patienten sind keine Kunden, sondern Menschen, die medizinische Hilfe brauchen“, sagte er im Gespräch mit Moderatorin Dunja Halali.

„Gesundheit darf keine Ware sein“

Es sei offensichtlich, dass neben anderen Bereichen im Gesundheitswesen die Ökonomisierung zu weit getrieben worden sei, betonte er. „Wir werden das jetzt angehen“, versprach er mit Blick auf die Pläne zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), das sich derzeit im parlamentarischen Verfahren befindet. Trotz mehrfacher Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) enthält der Entwurf bisher keine Regulierung Medizinischer Versorgungszentren, die von versorgungsfremden Investoren (iMVZ) betrieben werden. Dahmen erklärte, man werde das Gesetz nutzen, um die Spielregeln nachzuschärfen, kündigte Dahmen an. Das beziehe sich auf solche MVZ, die sich am Wohl des Patienten orientieren.

Der Koalition gehe es darum, Patienten gut versorgt zu wissen. Andererseits gehe es auch darum, den ärztlichen Beruf zu stärken, statt Investoren zu begünstigen, die mehr auf Gewinnorientierung statt auf eine gute Versorgung ausgerichtet seien. In den Zentren müssten Ärzte das Sagen haben und nicht Kaufleute, die nur die Rendite und Gewinne im Blick hätten, unterstrich Dahmen. Es müsse zudem einen fachlichen Bezug geben.

Dahmen warnte auch vor monopolartigen Versorgungsstrukturen in MVZ, die zur Folge hätten, dass die gesamte Bandbreite eines Fachs nicht mehr angeboten wird und die freie Arztwahl nicht mehr geeben ist. Der Patient könne dies oft nicht erkennen. Transparenzregeln seien hier angebracht, erklärte er.

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