Hohe Temperaturen schlagen auf die Gesundheit

Jeder Vierte litt schon in diesem Jahr unter der Hitze

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Gesellschaft
Laut Hitzereport der DAK hatten 24 Prozent der Deutschen bereits bis Juli Gesundheitsprobleme aufgrund von Hitze – dazu gehören Abgeschlagenheit, Kreislaufprobleme und Schlafstörungen. Auch bei Medikamenteneinnahme ist Vorsicht geboten.

Die Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenversicherung DAK-Gesundheit zeigt, dass Extremwetter und Hitzewellen fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland große Sorgen bereitet, vor allem den jungen Menschen. 23 Prozent der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren haben sehr große Sorgen im Vergleich zu Personen der Altersgruppe über 60 Jahren mit nur zwölf Prozent. Durch die Hitze gesundheitlich belastet fühlte sich 2024 insgesamt bereits jede Vierte. In der Altersgruppe über 60 Jahren war sogar rund ein Drittel betroffen.

DAK-Vorstandschef Andreas Storm zeigt sich nach dem Report besorgt und hält es für alarmierend, dass schon die ersten Hitze-Wochen dieses Jahres so vielen Menschen auf die Gesundheit schlugen. Er mahnt an, dass vor allem Kinder, Kranke und ältere Menschen besser vor Hitze geschützt werden müssten. Außerdem sei der Hitzeschutz am Arbeitsplatz wichtig, so Storm.

Die betroffenen Befragten wurden vor allem durch Erschöpfung (76 Prozent), Kreislaufprobleme (66 Prozent) und Schlafstörungen (59 Prozent) belastet. Von denjenigen mit Hitzebeschwerden, mussten fünf Prozent eine Arztpraxis aufsuchen. Weitere 16 Prozent gaben an, sie hätten auf einen Praxisbesuch verzichtet, wären aber besser zum Arzt oder zur Ärztin gegangen.

Pflegebereich besonders durch Hitze betroffen

Mehr Menschen als im Vorjahr halten darüber hinaus den Pflegebereich in Alten- und Pflegeeinrichtungen für anfällig (80 Prozent) und mehr als die Hälfte (58 Prozent) die medizinische Versorgung in Krankenhäusern. Der aktuelle Report bestätigt diese Einschätzungen: Unter den Pflegekräften ist der Anteil der stark Belasteten bei Hitze mit 49 Prozent mehr als doppelt so hoch wie beim Durchschnitt aller Erwerbstätigen.

Vorsicht auch bei der Medikamenteneinnahme und -lagerung

Einige Arzneimittel können die Abkühlungs-Mechanismen des Körpers und den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen, erinnert der Bundesverband der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA. Er rät Patienten bei folgenden Arzneiwirkstoffen Rücksprache mit ihrem Arzt zu halten:

  • Blutdrucksenkenden Arzneimitteln (sogenannte Betablocker)

  • Entwässerungsmittel sowie Abführmittel

  • Antidiabetika

  • Schlaf- und Beruhigungsmittel

  • auch einige Antidepressiva und Neuroleptika

  • sowie Schmerzmittel, etwa mit dem Wirkstoff Ibuprofen

Eine genaue Auflistung der Arzneistoffe mit potenziellen Risiken bei Hitze umfasst die Heidelberger Tabelle hier zum Download.

Die allgemeinen Hinweisen zur Lagerung von Arzneimitteln bei Hitze lauten: Bei Raumtemperatur (15 bis 25° C) zu lagernde Arzneimittel im kühlsten Raum aufbewahren. Medikamente keinesfalls im aufgeheizten Auto liegen lassen und am besten unter einem Vordersitz transportieren. Kühl zu lagernde Arzneimittel (2 bis 8° C) nach Erhalt schnellstmöglich in den Kühlschrank legen. Medikamente generell nicht im Badezimmer aufbewahren, denn hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit können die Arzneimittelwirkung verändern.

Für den Hitzereport der DAK-Gesundheit wurden 1.006 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 18 Jahren vom Forsa-Institut online befragt. Die repräsentative Erhebung wurde vom 22. bis 28. Juli 2024 durchgeführt. Der DAK-Hitzereport wurde 2022 erstmals erstellt.

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