Kaschke erhält Georg-Klemperer-Preis
Die Ehrung würdigt ihre „herausragenden und langjährigen Verdienste“ in der medizinischen Versorgung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.
„Die Auszeichnung mit dem Georg-Klemperer-Preis ist eine sehr große Ehre für mich“, sagte Kaschke. „Ich fühle damit nicht nur mich, sondern das Engagement vieler Ärztinnen und Ärzte gewürdigt, die sich für die bessere medizinische Versorgung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung einsetzen: sowohl in ihrer täglichen Praxis als auch ehrenamtlich bei Special Olympics.“
Preisträgerin engagiert sich seit 15 Jahren für Special Olympics ...
Seit April 2009 ist Kaschke für Special Olympics Deutschland (SOD) tätig und dort verantwortlich für den Bereich Gesundheit. Seither habe sie in entscheidender Weise zum Aufbau des Gesundheitsprogramms von SOD beigetragen, schreibt die Ärztekammer. Und weiter: „Besonders der bundesweite Aufbau des internationalen Healthy Athletes®-Programms verdankt sich ihrem Engagement. Ihre herausragende Arbeit fand ihren Höhepunkt in der erfolgreichen Umsetzung des Programms bei den Special Olympics World Games Berlin 2023.“ Damals hatten mehr als 15.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung aus aller Welt die kostenlosen Untersuchungs- und Beratungsangebote in Anspruch genommen.
Außerdem habe Kaschke sich auch in zahlreichen anderen Bereichen der Gesundheitsversorgung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung hervorgetan. „Ein herausragendes Beispiel ihres Engagements ist die Einführung einer zahnmedizinischen Sondersprechstunde für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung an der Charité, die sie sowohl als Ärztin als auch als Dozentin geleitet hat“, heißt es in der Würdigung.
Ein weiterer bedeutender Erfolg ihrer Arbeit sei der Einsatz für die Integration von Lehrinhalten zur Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Curricula der Human- und Zahnmedizin. Kaschkes wissenschaftliche Beiträge, etwa zu Themen wie der Mundgesundheit von Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung, hätten entscheidend zur Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung in diesem Bereich beigetragen.
... und ist auch politisch aktiv
Entscheidende Impulse habe Kaschke auch politisch gesetzt: So sei es unter anderem ihrem Einsatz zu verdanken, dass durch eine Gesetzesänderung Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zweimal jährlich Anspruch auf eine Zahnreinigung haben, würdigt die Ärztekammer Berlin.
Die Berliner Zahnärztin engagiert sie sich aktiv im Ausschuss für Alterszahnmedizin und Behindertenbetreuung der Bundeszahnärztekammer und ist 1. Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Zahnmedizin bei Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischem Unterstützungsbedarf (DGZMB). Seit vielen Jahren lehrt sie zudem im Bereich der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.
Der Georg-Klemperer-Preis ist eine Auszeichnung der Ärztekammer Berlin für besondere Verdienste. Der Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise für die medizinische Versorgung der Bevölkerung eingesetzt haben oder um das Ansehen des ärztlichen Berufs in Berlin verdient gemacht haben. Benannt ist der Preis nach dem Berliner Internisten und Moabiter Chefarzt Georg Klemperer (1865–1946).