KZV Thüringen begrüßt Umsetzung der Zahnarztquote
Der vorherige Landtag hatte das „Thüringer Gesetz über die Unterstützung der Sicherstellung der hausärztlichen und zahnärztlichen Versorgung in Gebieten mit besonderem öffentlichen Bedarf“ (Thüringer Haus- und Zahnärztesicherstellungsgesetz, ThürHaZaSiG) bereits am 2. Juli 2024 verabschiedet.
Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie der neuen Landesregierung hatte in seiner Sitzung am 27. Februar 2025 beschlossen, dass er die daraus folgende Hausarzt- und Zahnarztquote priorisiert umsetzen will. Die Koalition aus CDU, BSW und SPD habe die Verordnung somit in ihren Grundzügen anerkannt, meldet die KZV.
„Die ersten Immatrikulationen müssen bereits zum Wintersemester 2025 erfolgen“, fordert die KZV. „Denn die aktuelle Prognose für die zahnärztliche Versorgung in Thüringen ist alarmierend.“
Das Land braucht mehr Studienplätze ...
In den nächsten zehn Jahren werden demnach voraussichtlich fast 40 Prozent der Thüringer Zahnärztinnen und Zahnärzte in den Ruhestand gehen. Ohne entschiedene Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung werde das im Koalitionsvertrag verankerte Ziel eines „20-Minuten-Landes“ in Bezug auf die zahnärztliche Versorgung nicht zu realisieren sein.
Deshalb fordert die KZV Thüringen eine deutliche Erhöhung der Studienplatzkapazitäten für Zahnmedizin im Freistaat. Außerdem müssten dringend Stipendien für Studierende eingeführt werden, die sich langfristig verpflichten, in Thüringen zahnärztlich tätig zu sein.
... und Stipendien mit anschließender Bindung
Insgesamt müssten die Förderprogramme im Freistaat ausgebaut und bürokratiearm gestaltet werden.
„Die Einführung von Stipendien mit einer anschließenden Bindung an unseren Freistaat für neue Studierende ist besonders dringlich, da es mindestens acht Jahre dauert, bis die zahnmedizinische Ausbildung positive Auswirkungen auf die Versorgungslage zeigt“, betont KZV-Chef Dr. Knut Karst. „Wir müssen jetzt handeln, um sicherzustellen, dass die Menschen in Thüringen auch in Zukunft eine flächendeckende und qualitativ hochwertige zahnärztliche Versorgung erhalten.“
Die KZV Thüringen sei bereit, gemeinsam mit der Landesregierung und allen relevanten Akteuren konstruktive Lösungen zu entwickeln, um die zahnärztliche Versorgung im Freistaat langfristig zu sichern.