Diskussion um verpasste Arzttermine

Lauterbach erteilt Ausfallgebühr eine Absage

sth
Politik
Die von KBV-Chef Andreas Gassen ins Gespräch gebrachte Strafzahlung für nicht wahrgenommene Arzttermine lehnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ab.

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Gassen hatte sich kürzlich in der Bild-Zeitung dafür ausgesprochen, dass Praxen eine Ausfallgebühr erheben dürfen, wenn Patientinnen und Patienten zu vereinbarten Terminen unentschuldigt nicht erscheinen. Er begründete diese Forderung mit der angespannten Finanzlage vieler Arztpraxen. Zahlen sollten die Gebühr die Krankenkassen.

Obwohl er die Forderung der Ärzte verstehen kann, hält der Bundesgesundheitsminister Geldstrafen für den falschen Weg, teilte er am Dienstag mit. Lauterbach appellierte stattdessen an die Patientinnen und Patienten, keine Termine ausfallen zu lassen, „ohne dass sie den Arzt ausreichend früh informiert haben“.

Patientenschützer nennt Gassens Vorschlag „Abzocke“

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, bezeichnete den Vorschlag Gassens laut Medienberichten als „Abzocke“. Die KBV solle zunächst vor ihrer eigenen Haustür kehren. Schließlich sei die mangelnde Erreichbarkeit für Patientinnen und Patienten das größte Problem, so Brysch.

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