Marburg setzt KI zur Kariesdiagnose ein
Dabei soll die KI moderne gruppenbezogene Lernformen unterstützen und den Studierenden in der Kommunikation mit ihren Patientinnen und Patienten helfen: Anhand der Röntgenbilder auf dem iPad können sie demnach schneller und präziser einen krankhaften Zahnzustand beurteilen.
Diagnostische Fähigkeiten auf neuem Niveau
„Diese bahnbrechende Technologie ermöglicht eine präzisere und schnellere Erkennung von versteckten kariösen Läsionen und unterstützt Studierende dabei, ihre diagnostischen Fähigkeiten auf ein neues Niveau zu heben“, sagt Prof. Dr. Roland Frankenberger, Leiter der Poliklinik.
Mithilfe von KI werde es möglich, radiologische Aufnahmen mit hoher Genauigkeit auszuwerten. Die Software analysiere Röntgenbilder in Sekundenschnelle und liefere detaillierte diagnostische Einschätzungen. So erhielten Studierenden nicht nur eine unmittelbare Rückmeldung zu ihren eigenen Diagnosen, sondern sie verbesserten auch ihre diagnostischen Kompetenzen und den kritischen Umgang mit KI in der Zahnmedizin.
„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die unsere Universität in vielfältiger Weise voranbringt“, betont auch Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss. “Wir setzen gezielt auf Innovationen wie diese, um Studierende optimal auf die Zukunft vorzubereiten und die wissenschaftliche Exzellenz unserer Universität weiter zu stärken.“
Ein Quantensprung in der Ausbildung
"Die Einführung der KI-gestützten Diagnostik ist ein Quantensprung in der Ausbildung unserer Studierenden“, bekräftigt Prof. Dr. Carolina Ganß, Leiterin der Sektion Kariologie und Inhaberin des einzigen Lehrstuhls für Kariologie des Alterns in Deutschland.
„Durch die Kombination aus künstlicher Intelligenz und fachlicher Expertise werden Fehlerquoten minimiert und das klinische Training auf eine objektive und datenbasierte Grundlage gestellt.“
Ein weiterer Vorteil dieser Innovation liege in der verbesserten Lernkurve der Studierenden. Während herkömmliche Lehrmethoden oft zeitaufwendig und individuelle Rückmeldungen nur begrenzt möglich seien, biete die KI-gestützte Analyse eine sofortige, standardisierte und wiederholbare Bewertung.
Neue Maßstäbe in der Diagnostik
„Die Implementierung der KI-Technologie ist nicht nur ein Gewinn für Studierende und Lehrende, sondern setzt neue Maßstäbe für die Digitalisierung und Modernisierung der zahnmedizinischen Diagnostik“, resümiert Ganß.