Mehr aktivierte Fibroblasten bei Periimplantitis
Sowohl Parodontitis als auch Periimplantitis sind entzündliche Erkrankungen, die mit der Präsenz pathogener Mikrobiome verbunden sind. Trotz vieler Ähnlichkeiten der Erkrankungen und weitgehend gleicher klinischer Behandlungsprotokolle zeigt sich die Periimplantitis oft schneller progredient und insgesamt schwerer behandelbar.
Seit einiger Zeit wird daher nach Unterschieden in der Pathogenese beider Erkrankungen gesucht. Mithilfe moderner NGS-Sequenzierung genetischer Informationen ist es möglich, die Zusammensetzung von Geweben und Mikrobiomen, beispielsweise am Ort der Parodontitis oder Periimplantitis, zu bestimmen.
Unterschiede in der Pathophysiologie
Um interindividuelle Unterschiede in den Ergebnissen solcher Analysen bereits im Studiendesign zu vermeiden, haben die koreanischen Forscher Probanden rekrutiert, die sowohl an Parodontitis als auch Periimplantitis erkrankt waren. Für ihre Querschnittsstudie wurden zwischen März und September 2021 zehn Patienten aus dem Pusan National University Dental Hospital (Yangsan, Korea) rekrutiert.
Teilnehmer mit systemischen Erkrankungen (wie unkontrolliertem Diabetes), die sich auf parodontale Erkrankungen auswirken könnten, sowie Schwangere oder Stillende wurden ausgeschlossen. Darüber hinaus wurden Personen ausgeschlossen, die in den letzten sechs Monaten Antibiotika eingenommen oder sich in den letzten drei Monaten einer Parodontaltherapie unterzogen hatten.
Drei spezifische Markergene
Von jedem Teilnehmer wurden Zahnfleischgewebeproben entnommen, darunter jeweils zehn lokale Proben aus den Parodontitis- und Periimplantitisarealen. Aus diesen Proben wurden die RNAs extrahiert. Mittels RNA-Sequenzierung und bioinformatischer Analyse untersuchte die Arbeitsgruppe komplexe Geninteraktionen, Immunreaktionen und die Rolle der extrazellulären Matrix bei beiden Erkrankungen.
In den Periimplantitisproben wurden erhöhte Vorkommen von vier Biomarkern (Thrombozytenwachstumsfaktor-Rezeptor PDGFR-Beta, ACTA2, FAP und S100A4), die mit erhöhter Fibroblastenaktivität verbunden sind, gefunden. Aufgrund dieser Ergebnisse vermuten die Forscher einen „neuen Zusammenhang zwischen Periimplantitis und aktivierten Fibroblasten“. Ansonsten sind den Wissenschaftlern zufolge „keine signifikanten mikrobiellen Unterschiede zwischen PT und PI beobachtet“ worden.
Oh JM, Kim Y, Lee HS, Son H, Heo HJ, Baek SE, Kim EK, Lee JY, Lee KE, Kim YH, Kim HJ. Paired transcriptional analysis of periodontitis and peri-implantitis within same host: A pilot study. J Dent. 2024 Dec;151:105366. doi: 10.1016/j.jdent.2024.105366. Epub 2024 Oct 1. PMID: 39357620.