Studie am King's College London

Minimal-invasives Vorgehen bei intraossären Defekten

ck
Zahnmedizin
Eine Studie des King's College London zeigt, dass eine minimal-invasive und nicht-chirurgische Behandlung positive Ergebnisse auf die Behandlung intraossärer Defekte durch parodontale Erkrankungen hat.

Ziel der Studie war, die potenziellen Vorteile einer minimal-invasiven nicht-chirurgischen Parodontalbehandlung (MINST) bei Zähnen mit intraossären Defekten zu bewerten. MINST gilt als alternativer Behandlungsansatz für intraossäre Defekte, der darauf abzielt, Gewebetraumata zu reduzieren und die Wundheilung zu optimieren und gleichzeitig chirurgische Schnitte und Nähte zu vermeiden.

Für die multizentrische Studie wurden 100 intraossäre Defekte bei Parodontitispatienten in Privatpraxen im Vereinigten Königreich, Italien und Spanien behandelt. Klinische und radiologische Daten wurden zu Studienbeginn und zwölf Monate nach der Behandlung analysiert, wobei das primäre Ziel die Veränderung der radiologischen Defekttiefe nach zwölf Monaten war. Insgesamt 84 Patienten schlossen die zwölfmonatige Nachuntersuchung ab.

Bei zwei Drittel der Defekte wurde ein Taschenverschluss erreicht

Die mittlere gesamte radiologische Defekttiefe verringerte sich um 1,42 mm und der Defektwinkel vergrößerte sich um 3° (beide p  < 0,05). Nach zwölf Monaten waren im Vergleich zum Ausgangswert statistisch signifikante Verbesserungen der Sondierungstaschentiefe (PPD) und des klinischen Attachmentlevels (CAL) zu verzeichnen ( p  < 0,001). Bei 56 Defekten (66,7 %) wurde ein Taschenverschluss erreicht (PPD ≤ 4 mm) und bei 49 Defekten (58,3 %) das kombinierte Ergebnis (PPD ≤ 4 mm und CAL-Gewinn ≥ 3 mm). Tiefere und enger gewinkelte Defekte korrelierten positiv mit radiologischen bzw. klinischen Verbesserungen.

Die Ergebnisse zeigten, dass MINST mindestens die Hälfte der intraossären Defekte beheben kann, ohne dass Extraktionen oder Operationen erforderlich sind. Dies deutet den Forschenden zufolge darauf hin, dass diese Methode eine potenzielle Technik ist, um viele Zähne mit fortgeschrittenen parodontalen Problemen ohne Operation zu erhalten. „Die Methode hat das Potenzial, Kosten für den NHS und den Patienten zu sparen, und die Behandlung ist natürlich viel patientenfreundlicher", bekräftigt Luigi Nibali, Professor für Parodontologie am King's College London.

Mehta, J., Montevecchi, M., Garcia-Sanchez, R., Onabolu, O., Linares, A., Eriksson, F., Ghezzi, C., Donghi, C., Lu, E., & Nibali, L. (Accepted/In press). MINIMALLY-INVASIVE NON-SURGICAL PERIODONTAL THERAPY OF INTRABONY DEFECTS: A PROSPECTIVE MULTICENTRE COHORT STUDY. Journal of Clinical Periodontology.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.