Neue Berufsgruppe soll Hausärzte entlasten
Die PAs durchlaufen einen sechs- bis achtsemestrigen Medizin nahen Bachelor-Studiengang und übernehmen delegierbare ärztliche Aufgaben. „Das Berufsbild des Physician Assistant ist in Deutschland zwar noch wenig bekannt, wird jedoch von Fachleuten zunehmend als wichtige Ergänzung in der medizinischen Versorgung angesehen“, sagt Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen. „Bisher sind die meisten PAs im klinischen Sektor tätig, es wurden aber in einigen Best-Practice-Praxen bereits vielversprechende Erfahrungen gesammelt.“
52 Praxen beteiligen sich an dem Pilotprojekt
In dem multizentrischen Projekt „Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ (PAAM), das eine Laufzeit von 45 Monaten hat, wird eine cluster-randomisierte Studie in 24 Interventions- und 28 Kontrollpraxen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein durchgeführt. Es wird untersucht, welchen Beitrag PAs in der hausärztlichen Versorgung leisten und wie Kooperationen von PAs und Hausärzten bestmöglich unterstützt werden können. Dabei werden Patientensicherheit und Versorgungsqualität sowie Auswirkungen auf Versorgungskapazitäten, die Ärzte- und Patientenzufriedenheit und Effizienz evaluiert. So soll herausgefunden werden, wo die Potenziale von PAs in der hausärztlichen Versorgung liegen und wie ihre Rolle in Zukunft weiter ausgestaltet werden kann.
An dem Projekt sind auch Forschende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen beteiligt. Die Führung liegt beim Institut für Allgemeinmedizin (ifam) am Universitätsklinikum Essen. Das PAAM-Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit rund 6,75 Millionen Euro gefördert.