Neuer Corona-Test funktioniert mit Abstrich vom Handydisplay
Bei 81,3 bis 100 Prozent der Probanden mit hoher Viruslast, die bei einem Test mit Nasopharynx-Abstrich positiv getestet wurden, hat die "Phone Screen Testing"-Methode, kurz PoST, funktioniert, schreiben die Autoren vom University College in London. Damit funktioniert der Nachweis über PoST so gut wie bei den besten Antigen-Schnelltests.
Die SARS-CoV-2-Variante kann auch identifiziert werden
Für die Studie wurden zwischen dem 5. und 16. April 2021 in einer chilenischen Klinik 764 Personen sowohl konventionell als auch mit der Handy-Methode getestet. Dabei lag die Empfindlichkeit von PoST bei Probanden mit einer hohen Viruslast (Ct-Wert unter 20) wie schon in einer kleinen Pilotstudie (n=29) zwischen 81,3 und 100 Prozent. Die Gesamtspezifität von PoST während dieser Validierung betrug 97,6 Prozent. In der Kohorte stammten trotz der hohen Viruslast 35 Prozent der Proben vom zum Zeitpunkt der Testung asymptomatischen oder präsymptomatischen COVID-Erkrankten.
Das PoST-Verfahren bietet – anders als Lateral-Flow-Antigentests – zudem die Möglichkeit, die jeweils nachgewiesene SARS-CoV-2-Variante auch zu identifizieren, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ihre Methode sei darum nicht nur schneller und kostengünstiger durchführbar als bereits bestehende Verfahren, sondern eröffne mit der Identifikationsmöglichkeit der Virusvariante auch die Chance auf eine bessere epidemiologische Beobachtung.
Rodrigo M. Young et al. "Smartphone screen testing, a novel pre-diagnostic method to identify SARS-CoV-2 infectious individuals", eLife 2021;10:e70333 doi:10.7554/eLife.70333