Einheitliche Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden

Rückenwind für die Gruppenprophylaxe

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Praxis
Warum die einheitlichen Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden ein großer Mehrwert für die Gruppenprophylaxe sind, erläutert Bettina Berg. Sie ist Geschäftsführerin der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ).

Die Zahnschmelzhärtung mittels Fluoriden ist Berg zufolge seit 1989 Teil des gesetzlichen Auftrags der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe nach § 21 SGB V. Seit 2012 und einer Erweiterung 2016 verfolge die Gruppenprophylaxe für Kinder unter drei Jahren ein spezielles Konzept: Man unterstütze die Kita darin, entsprechend ihrem Bildungsauftrag die Mundgesundheitsförderung im Alltag für die Kinder in der Einrichtung umzusetzen. So könne man die Kernbotschaften der Mundgesundheitsförderung über die Kita auch an die Eltern herantragen.

Die DAJ feiert die einheitlichen Empfehlungen

Die DAJ feiert die einheitlichen Empfehlungen

Berg zählt die eingespielten Ansätze auf, mit denen die einheitlichen Empfehlungen im Rahmen der Gruppenprophylaxe flächendeckend weitergegeben werden:

Gruppenprophylaxe in den Kitas: Impulse werden hier direkt an die Kinder weitergegeben. Insgesamt 78 Prozent aller Kita-Kinder werden Berg zufolge jährlich mindestens ein Mal erreicht.

Gezielte flächendeckende Elternzusammenarbeit, insbesondere für die unter Dreijährigen

Zusammenarbeit mit den Kita-Leitungen: Die obersten Landesgesundheitsbehörden haben sich im Februar dafür ausgesprochen, dass das tägliche Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta als wirksamste Vorbeugung  gegen Karies in Kindergärten und Grundschulen als äußerst wichtig anerkannt wird und deshalb überall etabliert werden sollte.

 Von der Gruppenprophylaxe ausgebildete Dozentinnen bieten Unterricht zur „Mundgesundheit von Mutter und Kind“ an Hebammenausbildungsstätten in Deutschland an, damit angehende Hebammen junge Eltern darüber von Anfang an kompetent informieren können. Auch hier werden zukünftig die einheitlichen Empfehlungen weitergegeben.

Zähneputzen ohne Machtkämpfchen

Berg berichtet weiterhin, dass seitens der Eltern häufig Fragen zum täglichen Zähneputzen im stressigen Alltag auftauchen, nach dem Motto: Wie kann dies gelingen, ohne dass es zu „Machtkämpfchen“ kommt. „Da wünschen sich Eltern eher Hilfen zur Umsetzung als Belehrung über Fakten“, so Berg. „Was wir jetzt gemeinsam empfehlen, wird helfen: Kinder werden von Anfang an – zu einem Zeitpunkt, zu dem sie ohnehin mit dem Mund alles erforschen – sanft an das Ritual der Zahnpflege herangeführt."

Sehr wichtig sei: "Gemeinsames Tun motiviert! Wenn die Kleinen sehen, wie Eltern, Geschwister und größere Kita-Kinder die Zähne putzen, wollen sie es auch tun!“

Berg berichtete auch, wie überrascht Eltern häufig sind, wenn sie hören, wie lange es dauert, bis ein Kind selbst verlässlich Zähne sauber putzen kann - bis zum Ende der zweiten Klasse. Selbstverständlich würden manche Eltern auch den Einsatz von Fluoriden hinterfragen. Auch dafür ist es laut Berg hervorragend, dass man nun über die Professionen hinweg mit einer Stimme spric

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