Schlafapnoe erhöht das Risiko für einen schweren Corona-Verlauf
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM) sieht hier auch einen potenziellen Risikofaktor für ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Auch die häufigen Begleiterkrankungen wie ein Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonoe und Übergewicht erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Erkrankungsform sowie möglicherweise auch das Erkrankungsrisiko selbst.
Erhöht die Sauerstoffentsättigung das Risiko?
Warum eine COVID-19 Erkrankung bei Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe häufig schwerer verläuft als bei anderen, ist noch nicht abschließend geklärt. Laut DGSM liegt es aber wahrscheinlich daran, weil bei obstruktiver Schlafapnoe Atempausen mit konsekutiven Sauerstoffentsättigungen und kurzen Stressreaktionen („Sympathikus-Aktivierung“) auftreten, möglicherweise durch eine Veränderung der Ausschüttung des Hormons Melatonin.
"Bei Patienten mit OSA kommt es zudem zu höheren Angiotensin II und Aldosteronspiegeln, mit einem wahrscheinlich ungünstigen Effekt auf den Verlauf einer COVID-Erkrankung", erläutert die DGSM. Die häufigen Begleiterkrankungen bei OSA steigerten dabei zusätzlich das Risiko. So könne Obesitas zu einer verstärkten immunologischen Antwort führen und der sogenannte Zytokinsturm den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen.
Eine Kierfer-OP ist in schweren Fällen sinnvoll
Um das mit einer Corona-Infektion verbundene Risiko zu verringern, sollten Schlafapnoe-Patienten eine zielgerichtete Diagnostik und dann eine individualisierte Therapie erhalten. In schweren Fällen ist laut Experten der DGMKG eine chirurgische Verlagerung der Kiefer eine Alternative zur Standardtherapie mit Beatmungsmaske.
. Die Schlafapnoe könnte damit komplett geheilt werden.