Täglich 34.000 ambulante Notfallbehandlungen in Kliniken
Einen zeitweisen Rückgang der Fälle gab es während der Covid-19-Pandemie. „Patientinnen und Patienten vermieden offenbar, wenn möglich, den Besuch einer Notfallambulanz. Vermutlich kam es durch die Reduzierung der Mobilität auch zu weniger Unfällen“, schreibt Destatis in einer Mitteilung. Im Jahr 2020 war die Zahl der ambulanten Notfallbehandlungen mit insgesamt 9,4 Millionen auf dem niedrigsten Niveau seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 2018.
DKG-Chef Gaß fordert schnelle Reformen
Der „neue Rekordwert“ verdeutliche, wie wichtig die Notfallversorgung der Krankenhäuser sei, kommentierte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, die Zahlen. „Die stetig steigenden Zahlen der Inanspruchnahme der Krankenhausambulanzen machen deutlich, die Reform der Notfallversorgung soll und muss der neugewählte Bundestag und die neue Regierung umgehend angehen“, sagte Gaß. Um die Versorgung dauerhaft sicherzustellen, müsse sie insbesondere die Länderhoheit für die Versorgungsstrukturen wiederherstellen.
Rettungsdienst trotz Personalzuwachs ein Engpassberuf
Auch das ergab die Analyse von Destatis: Die Zahl der hauptamtlich im Rettungsdienst Beschäftigten nahm innerhalb von zehn Jahren um 71 Prozent zu, von rund 50.000 im Jahr 2012 auf rund 86.000 im Jahr 2022. Davon arbeiteten laut der Statistik 36.000 in Vollzeit und 14.000 in Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung.
Ein weiteres Ergebnis: Von 2012 bis 2022 stieg die Zahl der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten jeweils um 18.000. „Damit fiel der Personalzuwachs im Rettungsdienst deutlich stärker aus als im Gesundheitswesen insgesamt: Hier stieg die Zahl der Beschäftigten im selben Zeitraum um 19 Prozent“, so Destatis. Trotz der starken Zunahme führe die Bundesagentur für Arbeit die Rettungsberufe als Engpassberuf.