Antrag im Bundestag

Union will bessere Gesundheitsversorgung auf dem Land

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Susanne Theisen
Politik
Die Unionsfraktion fordert eine Stärkung der  Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.

Die Gewährleistung der medizinischen Versorgungssicherheit auf dem Land stelle infolge des Strukturwandels ein großes Problem dar, heißt es in einem Antrag (Drucksache 20/11955 vom 25. Juni 2024) von Friedrich Merz, Alexander Dobrindt und der Fraktion. Dies führe zu gegensätzlichen Verhältnissen zwischen der städtischen und ländlichen Versorgung.

Erschwerend komme hinzu, dass der demografische Wandel das Problem der flächendeckenden Gesundheitsversorgung verschärft. Der Ärztemangel treffe gerade in ländlichen Gebieten besonders viele ältere und hochbetagte Bürger, für die der weite Weg zu den verbleibenden Arztpraxen und Krankenhäusern eine enorme Belastung darstelle.

Strukturwandel, Überalterung, Fachkräftemangel, ...

Es sei unerlässlich, dieser ungünstigen Kombination von Strukturwandel, einer älter werdenden Gesamtbevölkerung und mangelnden Fachkräften entgegenzutreten. Die bestehenden Strukturen müssten daher weiterentwickelt werden.

„Neun Prozent gesamten Ärzteschaft sind älter als 65 Jahre und stehen oft nicht mehr uneingeschränkt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung oder werden zeitnah wegfallen“, heißt es in dem Antrag mit Bezug auf Zahlen im Deutschen Ärzteblatt. Insgesamt sei die Zahl der Ruheständler seit 2019 sogar um 12 Prozent gestiegen.

Der Forderungskatalog der Fraktion umfasst 25 Punkte. Die Abgeordneten fordern etwa, die angekündigte Entbudgetierung zügig umzusetzen und mit einem Fokus auf den ländlichen Raum zu prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um einer Ballung von Haus- und Fachärzten in den Großstädten vorzubeugen. Dabei solle auch geprüft werden, ob eine Entbudgetierung fachärztlicher Leistungen nur in ländlichen Regionen als Anreiz für eine Niederlassung ermöglicht werden könnte.

CSU stellt Resolution gegen Ärztemangel vor

„Medizineroffensive 2030“ lautet der Titel einer Resolution, mit der die CSU-Fraktion im bayerischen Landtag am 4. Juli 2024 an die Öffentlichkeit gegangen ist. Ziel ist es, die medizinische Ausbildung und Versorgung im Land auch künftig zu sichern. Die Eckpunkte der Resolution:

  • Studium: Durch Kooperationen von Universitäten mit ausgewählten Krankenhäusern und Hochschulen sollen mehr Studienplätze geschaffen werden. Beim hochschulinternen Auswahlverfahren sollen künftig noch stärker einschlägige Berufserfahrungen sowie der „Test für medizinische Studiengänge“ (TMS) gewichtet werden.

  • Stipendien: Pro Jahr sollen 100 Studierende im Ausland Medizin studieren können, wenn sie sich verpflichten, danach mindestens zehn Jahre als Arzt oder Ärztin in Bayern zu arbeiten.

  • Landarztquote: Bis zu acht Prozent der Studienplätze sollen künftig über die Landarztquote vergeben werden.

  • Einführung eines „Bayern PJ“: Die CSU-Fraktion plädiert für eine angemessene monatliche Vergütung für Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) und mehr Freistellungstage, um mehr Zeit zum Lernen zu schaffen.

Bei der Krankenhausstrukturreform müsse die Notfallversorgung mit Blick auf die schnelle Erreichbarkeit zur Erstversorgung stärker in den Blick genommen werden. Die ärztliche Aus- und Weiterbildung sollte auch an kleineren Klinikstandorten im ländlichen Raum sowie in sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen sichergestellt werden. Zudem sollte die Telemedizin als ergänzendes Mittel zur ärztlichen Versorgung nutzerorientiert ausgebaut werden.

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