Versorgungsbericht der KZV Baden-Württemberg

Unterversorgung ist kein theoretisches Szenario mehr!

ck
Politik
Die KZV Baden-Württemberg hat ihren Versorgungsbericht 2024 veröffentlicht: Noch sei die Situation in allen Stadt- und Landkreisen stabil, Unterversorgung durch die wachsenden Herausforderungen aber kein theoretisches Szenario mehr.

„Im Jahr 2024 ist weiterhin eine flächendeckende, wohnortnahe und  qualitativ gute vertragszahnärztliche Versorgung in allen Regionen in  Baden-Württemberg gewährleistet“, teilt die KZV mit. Der Bericht verdeutliche aber auch den politischen Handlungsbedarf.

„Die wachsenden Herausforderungen lassen eine drohende Unterversorgung nicht mehr nur als theoretisches Szenario erscheinen“, schreibt die KZV: „Um langfristig eine gute Versorgung gewährleisten zu können, müssen die Sorgen und Nöte der Praxisinhaberinnen und -inhaber ernst genommen werden“, betonen die Vorstände der KZV BW, Dr. Torsten Tomppert, Dr. Peter Riedel und Ass. jur. Christian Finster.

Wie angespannt die Situation sei, habe auch der zahnärztliche Protesttag am 18. Juni gezeigt: Unter dem Motto „Wir müssen reden!“ fand an dem Tag auch in Baden-Württemberg in vielen Zahnarztpraxen ein Sprechtag statt. Hunderte Zahnärztinnen und Zahnärzte, ihre Praxisteams und Studierende machten dort auf die zunehmenden Probleme aufmerksam.

Die Sorgen und Nöte der Praxisinhaber müssen ernst genommen werden

So führe die strikte Budgetierung dazu, dass nicht alle erbrachten Leistungen vergütet werden, steigende Kosten verschärften die wirtschaftliche Situation weiter. „Bei steigenden Praxis- und Personalkosten wird die Deckelung der Honorare für viele Praxen zunehmend bedrohend“, verdeutlicht der Vorstand der KZV BW. Ein weiteres zentrales Problem: die hohe Bürokratielast, mit der die Praxen zu kämpfen haben.

„Um den Betrieb und die Gründung von Zahnarztpraxen auch in Zukunft für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte attraktiv zu machen, müssen diese Entwicklungen gestoppt und die Rahmenbedingungen verbessert werden“, fordert die KZV. Davon hänge ab, ob gesetzlich versicherte Patienten auch weiterhin bedarfsgerechte Versorgungsangebote in Wohnortnähe vorfinden

Im Ländle kümmern sich laut KZV 8.295 Vertragszahnärztinnen und -zahnärzte in 4.919 Praxen um die Patienten. Auf eine Zahnärztin oder Zahnarzt kommen demnach statistisch 1.361 Bürgerinnen und Bürger. Auch in Regionen mit geringerer Zahnarztdichte können Patienten momentan eine Zahnarztpraxis in zumutbarer Entfernung erreichen. Der Versorgungsgrad der einzelnen Stadt- und Landkreise veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr dem Bericht zufolge meist nur geringfügig.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.