Studie aus Australien

Verdopplung der Krebstodesfälle für 2050 prognostiziert

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Medizin
Weltweit sollen die Zahlen von Krebserkrankungszahlen in Zukunft deutlich steigen – und mit ihnen die Todesfälle. Forschende aus Australien stellen eine Prognose für 2050 auf.

Forschende aus Australien prognostizieren nach jetzigem Stand für das Jahr 2050 einen weltweiten Anstieg aller Krebserkrankungen um 77 Prozent sowie einen Anstieg der Todesfälle um 90 Prozent. Die Hochrechnung zeigt, dass vor allem in einkommensschwachen Ländern mit einer Verdreifachung der Krebsfälle zu rechnen ist, während der Anstieg in einkommensstarken Ländern gering ausfallen wird.

Die Forschenden untersuchten Trends für 36 verschiedene Krebsarten in 185 Ländern und unterteilten die Prognosen nach Geschlecht, Alter und Regionen. Die dafür verwendeten Daten stammen aus der Datenbank des Global Cancer Observatory und wurden im April 2024 extrahiert und analysiert.

35,3 Millionen Krebsfälle weltweit prognostiziert

Den Schätzungen zufolge wird bis 2050 ein Anstieg der weltweiten Krebsfälle um rund 77 Prozent erwartet – 35,3 Millionen Krebsfälle im Vergleich zu 20 Millionen im Jahr 2022. Die Todesfälle könnten demnach von 9,7 Millionen in 2022 auf 18,5 Millionen in 2050 ansteigen (um rund 90 Prozent).

Einkommensschwache Länder könnte es besonders schwer treffen: dort wird eine Verdreifachung der Fälle geschätzt im Vergleich zu einem nur moderaten Anstieg in einkommensstärkeren Ländern. Männer erkranken und sterben häufiger an Krebs als Frauen. Diese Tendenz könnte sich in Zukunft noch verstärken: Die Forschenden rechnen mit rund 16 Prozent Diskrepanz zwischen den Geschlechtern im Jahr 2050.

Zwei Drittel mehr Oropharynxkarzinome

Die Krebserkrankungen im Bereich der Lippen und der Mundhöhle könnten bis 2050 um insgesamt 65 Prozent steigen, die Anzahl der Todesfälle um rund 68 Prozent. Bei Speicheldrüsenkrebs könnten die Erkrankungen um 66 Prozent und Todesfällen um 82 Prozent zunehmen. Oropharynxkarzinome könnten um 64 Prozent ansteigen, die dadurch bedingten Todesfälle um 71 Prozent.

Bizuayehu HM, Ahmed KY, Kibret GD, et al. Global Disparities of Cancer and Its Projected Burden in 2050. JAMA Netw Open. 2024 Nov 4;7(11):e2443198. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2024.43198. PMID: 39499513; PMCID: PMC11539015.

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