Zahl der Pflegebedürftigen wird bis 2055 deutlich steigen
Dies geht aus den Ergebnissen der aktuellen Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamtes hervor. Nach 2055 seien demnach keine starken Veränderungen mehr zu erwarten, da die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1950er und 1960er Jahren, die sogenannten Babyboomer, dann durch geburtenschwächere Jahrgänge im höheren Alter abgelöst werden. 2070 dürfte die Zahl der Pflegebedürftigen bei etwa 6,9 Millionen (plus 38 Prozent) liegen.
Die Statistiker gehen bei diesen Berechnungen von einer konstanten Pflegequote aus. Sie berechnet sich als Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht und zeigt das Risiko, in einem bestimmten Alter pflegebedürftig zu sein.
Im Rahmen der Vorausberechnung wurde noch eine weitere Variante berechnet, die nicht nur den reinen Alterungseffekt bei konstanter Pflegequote betrachtet, sondern auch sich ändernde Pflegequoten in Erwägung zieht. Dieses zweite Modell baut darauf auf, dass ein deutlicher Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen und der Pflegequoten in den einzelnen Altersgruppen zu beobachten ist. Daher wird in dieser zusätzlichen Modellrechnung angenommen, dass sich der Anstieg der Pflegequoten bis 2027 gedämpft fortsetzt.
Im Ergebnis zeigen sich deutlich höhere Anstiege der Zahl der Pflegebedürftigen als bei den Status quo-Varianten. Die so vorausberechnete Zahl der Pflegebedürftigen liegt dann 2035 bereits bei 6,3 Millionen Pflegebedürftigen (plus 27 Prozent gegenüber 2021) und 2055 bei 7,6 Millionen (plus 53 Prozent), 2070 schließlich bei 7,7 Millionen (plus 55 Prozent).