Umfrage

Zuckersteuer? Jein.

sg/dpa
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Sollte der Staat "Zuckerbomben" teurer machen, damit der Gesundheit zuliebe weniger Käufer zugreifen? In einer Befragung findet das weniger Zustimmung. Deutlich wird ein anderes Ärgernis.

Eine Sondersteuer auf Lebensmittel mit besonders viel Zucker in Deutschland stößt laut einer Umfrage auf Skepsis: Einen solchen Preisaufschlag für stark gesüßte Produkte lehnen 51 Prozent der Menschen in Deutschland ab, wie eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab - lediglich 40 Prozent wären dafür.

Würde sich die Zuckersteuer nur auf zuckerhaltige Getränke beziehen, steigt laut Umfrage die Zustimmung: 45 Prozent der Befragten finden eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke gut - doch auch hier spricht sich die knappe Mehrheit mit 49 Prozent dagegen aus.

Zuckersteuer? Großbritannien prescht vor

Großbritannien will 2018 eine Zuckersteuer einführen, um stark gesüßte Getränke für Käufer unattraktiver zu machen. Sie soll ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter greifen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert ein ähnliches Modell für Deutschland - mit Abgaben von 20 bis 30 Cent pro Liter. Das ergäbe pro Jahr rund eine Milliarde Euro, die in Präventionsprogramme fließen könnten.

Bei einer Analyse von 463 Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäften, Schorlen, Brausen und Eistees hatte Foodwatch kürzlich in rund 60 Prozent der Produkte mehr als fünf Prozent Zucker festgestellt. (zm-online:"Foodwatch fordert Zuckerabgabe").

Ernährungsminister: Steuer ohne Lenkungswirkung

Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) dagegen lehnt "Strafsteuern" auf Lebensmittel ab. Erfahrungen in anderen EU-Ländern zeigten, dass sie in aller Regel nicht die gewünschte Lenkungswirkung hätten, argumentiert der Minister. Um Menschen von einem gesunden Lebensstil zu überzeugen, komme es auf Transparenz, Information und bessere Ernährungsbildung an.

Foodwatch verweist stattdessen darauf, dass in Mexiko, aber auch in Finnland und Frankreich der Konsum bestimmter Zuckergetränke nach Einführung einer Steuer zurückgegangen sei.

Mangelhafte Kennzeichnung

Allerdings: Die Kennzeichnungen des Zuckergehalts reiche den meisten Deutschen nicht aus. Von Packungsangaben, wie viel Zucker ein Produkt enthält, fühlt sich die Mehrheit der Deutschen der Umfrage zufolge nicht gut informiert. 63 Prozent der Befragten finden die Kennzeichnung nicht ausreichend klar, das Gegenteil gaben 29 Prozent an.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2094 Personen im Zeitraum vom 26. August bis 2. September 2016 repräsentativ befragt. Alle Ergebnisse der Umfrage finden Siehier.

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