Studie aus Korea

Zusammenhang von Nierenschäden und Zahnverlust bei Frauen nach der Menopause

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Medizin
Eine aktuelle Studie aus Korea hat erstmals den Zusammenhang zwischen chronischen Nierenerkrankungen (CKD) und Zahnverlust bei Frauen nach der Menopause beleuchtet.

Obwohl frühere Studien bereits einen Zusammenhang zwischen Nierenfunktion und Zahnanzahl festgestellt haben, ist die vorliegende Arbeit die erste, die den Zusammenhang zwischen CKD und Zahnverlust bei postmenopausalen Frauen untersucht. Sie umfasste 64.971 Frauen im Alter von 40 bis 79 Jahren, die von 2010 bis 2018 am Korea National Health and Nutrition Examination Survey teilnahmen. Die Probandinnen wurden in zwei Gruppen unterteilt: Frauen mit weniger als 20 Zähnen und Frauen mit 20 oder mehr Zähnen.

Hintergrund

Nach der Menopause lässt die Nierenfunktion mit der Zeit nach, was mit einem Rückgang der Fortpflanzungshormone zusammenhängt. Dieser sinkende Hormonspiegel kann zu abdominaler Fettleibigkeit führen, die ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung von CKD ist und auch mit einem höheren Risiko für Zahnverlust einhergeht. Frühere Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen der Nierenfunktion und der Anzahl der Zähne nachgewiesen. Eine geringe Anzahl von Zähnen ist wiederum mit systemischen Krankheiten assoziiert, wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und Osteoporose sowie einem erhöhten Schlaganfallrisiko.

Im Ergebnis stellten die Forschenden der Chonnam National University School of Dentistry in Gwangju einen signifikanten Zusammenhang zwischen der glomerulären Filtrationsrate, die die Nierenfunktion misst, und dem Vorhandensein von mindestens 20 Zähnen fest. So haben postmenopausale Frauen mit CKD, insbesondere im Alter zwischen 66 und 79 Jahren, mit einer um 40 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit weniger als 20 Zähne. Dies weise auf einen großen Bedarf hin, Mineralstoff- und Knochenstoffwechselstörungen bei postmenopausalen Frauen mit CKD wirksam vorzubeugen und zu behandeln, um Zahnverlust vorzubeugen.

„Bei postmenopausalen Frauen können CKD und Zahnverlust miteinander in Zusammenhang stehen. Der Zusammenhang ist bei postmenopausalen Frauen im Alter zwischen 66 und 79 Jahren signifikant“, schlussfolgern die Autoren und Autorinnen.

Mit 40 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit haben die Frauen weniger als 20 Zähne

Experten der North American Menopause Society zufolge legen die Ergebnisse nahe, dass die Vorbeugung und Behandlung von Störungen des Mineral- und Knochenstoffwechsels bei postmenopausalen Frauen mit chronischer Nierenerkrankung von entscheidender Bedeutung sind, um Zahnverlust zu verhindern. Es sei auch wichtig, das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu behandeln, da die Folgen nicht nur die Mundgesundheit, sondern auch andere Körpersysteme betreffen.

„Diese Studie unterstreicht den Zusammenhang zwischen chronischen Nierenerkrankungen und dem Knochenstoffwechsel", betont Dr. Stephanie Faubion, medizinische Direktorin der North American Menopause Society. “Bei postmenopausalen Frauen mit chronischer Nierenerkrankung sollte zusätzlich zu den Bemühungen um den Erhalt der Nierenfunktion verstärkt auf die Mund- und Knochengesundheit geachtet werden. Umgekehrt ist die Mundgesundheit ein Fenster zur allgemeinen Gesundheit, und eine gute Mundhygiene für Frauen jeden Alters wichtig.“

Kim, Na-Yeong MS1; Kim, Ji-Eun MS1; Choi, Choong-Ho DDS, PhD1,2; Chung, Ki-Ho DDS, PhD1,2. Chronic kidney disease in postmenopausal women is associated with tooth loss. Menopause ():10.1097/GME.0000000000002375, June 11, 2024. | DOI: 10.1097/GME.0000000000002375

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