Zwei Zahnärzte sind "Thüringer des Jahres"!
Der 40-jährige Fuchs belegte den ersten Platz und ist jetzt offizielle "Thüringer des Jahres 2017". Er hatte mit mehr als 30 Unterstützern in zweijähriger ehrenamtlicher Arbeit das Waldbad im thüringischen Hohenleuben saniert und war daraufhin zum Thüringer des Monats August gewählt worden. In der Gesamt
Mit dem zweiten Platz und 1.500 Euro Preisgeld wurde Zahnarzt Andreas Pathe aus Neustadt an der Orla für sein Engagement beim Verein Dentists for Africa ausgezeichnet. Der 59-Jährige - "Thüringer des Monats September" - koordiniert als ehemaliges Gründungsmitglied heute die Hilfseinsätze des Vereins, der mit seinen 380 Mitgliedern mittlerweile 13 medizinische Stationen sowie eine mobile Praxis in Kenia betreibt.
Die Behandlungseinheiten kommen aus Brasilien
"Die 14. ist aktuell in Planung", sagt der Preisträger. Benötigt würden dafür jetzt vor allem Geldspenden. Denn nachdem der Verein mit dem Verschiffen und dem weiteren Transport, vor allem aber mit der Wartung gespendeter Praxisausstattung negative Erfahrungen gemacht hatte, setzt man jetzt auf Neugeräte.
"Wir haben mittlerweile alle 13 Praxen einheitlich ausgerüstet, bei den Behandlungseinheiten zum Beispiel mit einem brasilianischen Fabrikat", sagt Pathe. Das Modell sei robust und lasse sich aufgrund seiner einfachen Elektrik gut vor Ort reparieren.
Die Auszeichnung zum "Thüringer des Monats September" kam für den Zahnarzt völlig überraschend. "Mich hat ein Patient vorgeschlagen, weil er bei mir ein Plakat unserer Edelmetall-Sammelaktion in der Praxis gesehen hat", sagt Pathe, der sich noch gut an den Besuch des Fernsehteams erinnert: Seine Mannschaft hielt nämlich dicht und erfand einfach ein paar Patiententermine, um dem Chef den Tag freizuschaufeln.
Statt einer Patientin stand die Frau vom Fernsehen in der Praxis
"Statt Patientin Soundso kam dann plötzlich die nette Frau vom Fernsehen ins Behandlungszimmer und erzählt mir, dass ich gewonnen hätte. Ich konnte damit zunächst gar nichts anfangen", sagt Pathe und lacht. "Ich habe seit 1996 keinen Fernseher mehr."
Die anschließende Auszeichnung als Vize-Thüringer des Jahres lohnte sich für Dentists for Africa doppelt: Neben dem Preisgeld ergab sich die Möglichkeit zum Gespräch mit dem erstplatzierten Oralchirurgen Christian Fuchs. "Fuchs war sehr interessiert an der Arbeit unseres Vereins und will kommendes Jahr auf jeden Fall an einem Hilfseinsatz in Kenia teilnehmen", sagt Pathe - nicht ohne zu betonen, dass die Arbeit des Vereins heute weit über die zahnmedizinische Hilfe hinausgeht.
"Vor Ort haben wir schnell gemerkt, dass das drängendere Problem die Folgen der AIDS-Epidemie in Kenia sind." Darum vermittelt der Verein mittlerweile Patenschaften, durch die für Waisenkinder das jährliche Schulgeld von 400 bis 600 Euro sichergestellt wird und wirbt professionell Mikrobeträge ein, indem es sich in dem nordamerikanischen Portal " Global giving " oder der Aktion www.Smile.Amazon.de listen lässt.
"Man muss schon ein bisschen erfinderisch werden", sagt Pathe, "die Zahnmedizin wandelt sich ja leider hin zu Keramik." Und das schlage schließlich direkt auf die Erträge der Edelmetallsammlung durch, die dem Verein früher jedes Jahr durchschnittlich 40.000 Euro an Spendeneinnahmen bescherten.
Seit 2010 zeichnen die Thüringer Ehrenamtsstiftung und der Mitteldeutsche Rundfunk gemeinsam verdiente Ehrenamtler für ihr Engagement aus. Dazu werden aus den ausgezeichnetenThüringern des Monatsam Jahresende drei Thüringer des Jahres gewählt. Den dritten Platz belegte in diesem Jahr die 20-jährige Sophie Marie Toll, die sich für das Christliche Hospiz "St. Martin" in Erfurt einsetzt.