Blutverdünner halbieren Sterberate bei schweren COVID-Verläufen
Die Ergebnisse der Auswertung zeigen: Im Vergleich zu Patienten ohne antikoagulative Therapie verstarben fast 50 Prozent weniger an Blutgerinnseln in Folge der Virusinfektion. Dabei sind Apixaban und Heparine das Mittel der Wahl.
Am New Yorker Mount Sinai Hospital werteten Ärzte rückwirkend die Gesundheitsdaten von knapp 4.400 intubierten COVID-Patienten aus und fokussierten sich dabei auf sechs verschiedene Antikoagulanzien. Hierbei stellten sie fest: Unabhängig von deren Wirkstoff-Mechanismus wiesen die Blutverdünner eine positive Wirkung auf. Ihre Verabreichung senkte die Sterberate um bis zu 50 Prozent. Gleichzeitig sank die Notwenigkeit zur mechanischen Beatmung um fast 30 Prozent im Vergleich zu Patienten ohne die Wirkstoffverabreichung. Wie hoch die Dosierung für diesen Effekt sein muss, wird jetzt noch analysiert.
Der Einsatz von Antikoagulanzien sollte bei jedem eingelieferten Patienten in Erwägung gezogen werden, erklärt Klinik-Direktor und Chefarzt Dr. Valentin Fuster. "Diese Forschung zeigt, dass Gerinnungshemmer, die oral, subkutan oder intravenös eingenommen werden, eine wichtige Rolle bei der Behandlung von COVID-19-Patienten spielen können, und dass sie mögliche tödliche Ereignisse im Zusammenhang mit dem Coronavirus verhindern können, darunter Herzinfarkt, Schlaganfall und Lungenembolie", fasst Fuster die Ergebnisse der Beobachtungsstudie zusammen.
Die Vergabe von Antikoagulanzien wird seit Juni in der Leitlinie zur Behandlung von COVID-19 in Deutschland festgehalten.
Zur Studien-Methode
Zur Studien-Methode
Ishan Paranjpe et al. 2020 "Association of Treatment Dose Anticoagulation With In-Hospital Survival Among Hospitalized Patients With COVID-19" in Journal of the American College of Cardiology <link url="https://www.onlinejacc.org/content/76/1/122" import_url="https://www.onlinejacc.org/content/76/1/122" follow="follow" seo-title="" target="self">DOI: 10.1016/j.jacc.2020.05.001