Grippewelle: Bisher 130 Tote in Deutschland
Wenn die ersten Symptome auftreten, hat der Mensch keine Wahl mehr: Ab ins Bett und die Krankheit auskurieren, lautet der beste medizinische Rat. Eine Grippe kündigt sich nicht lange an, sie kippt ihr Opfer umgehend aus den Schuhen. Schüttelfrost, Fieber, Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit sind unverwechselbare Symptome.
"Corona ist nicht gefährlicher als Influenza"
Der Münchner Infektions-Experte Clemens Wendtner von der Klinik München Schwabing sagt gegenüber der Deutschen Presseagentur: „Corona ist auf keinen Fall gefährlicher als Influenza.“ Er ist Chefarzt der dortigen Klinik für Infektiologie, wo sieben der aktuell zwölf am Corona-Virus erkrankten Deutschen behandelt werden. Wendtner hält das angebliche Sterblichkeitsrisiko des Corona-Virus für übertrieben und schätzt es in Sachen Ansteckungsgefahr und Sterblichkeit etwa gleichauf mit der echten Grippe ein.
Laut seinen Angaben wird die Sterblichkeitsrate von zwei bis drei Prozent in China deshalb so hoch geschätzt, weil dort nur Härtefälle in den Krankenhäusern aufgenommen werden. Die Dunkelziffer, so Wendtner, sei aber hoch, woraus er schließt, dass die reelle Sterblichkeitsrate deutlich unter einem Prozent läge, womöglich sogar eher im Promillebereich.
13.300 Grippekranke bisher in deutschen Kliniken
Seit dem vergangenen Herbst hat das Robert-Koch Institut (RKI) in Berlin knapp 80.000 Fälle von Grippe offiziell erfasst und dabei in den vergangenen zwei Wochen eine deutliche Zunahme verzeichnet. In dieser Grippesaison sind bisher 130 Menschen an einer Infektion mit dem Influenzavirus gestorben, 13.300 Kranke wurden in Kliniken behandelt. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum 2018/19 waren zu diesem Zeitpunkt rund 59.780 Grippe-Fälle labordiagnostisch bestätigt – 11.827 Menschen mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Die Dunkelziffer ist vermutlich höher, denn die gemeldeten Grippefälle zeigen immer nur einen Ausschnitt der tatsächlichen Zahlen. Nicht alle Grippefälle werden als solche erkannt beziehungsweise offiziell gemeldet. Bei einer heftigen Grippewelle gehen Experten davon aus, dass es mehrere Zehntausend Tote gibt.
Das Paul-Ehrlich-Institut hat in dieser Saison bereits über 15.000 Dosen des neuen Impfstoffs freigegeben, dessen Zusammensetzung jedes Jahr neu von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestimmt wird. Vor allem Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke sowie Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen besonders schweren Verlauf der Krankheit.
Grippe kann lebensbedrohlich sein
Die Virusgrippe ist nicht mit sogenannten grippalen Infekten oder Erkältungskrankheiten zu verwechseln. Sie ist meist von hohem Fieber begleitet und kann lebensbedrohlich sein.