Berliner Gesundheitspreis für "Was hab ich?"
Zweiter Preis ging an das Projekt ScienceKids: Gesundheit entdecken. Seit 2006 dürfen bei ScienceKids Schüler durch eigenes Erleben selbst Antworten finden auf Fragen zu gesunder Ernährung, Bewegung und seelischem Wohlbefinden. Die Lehrmaterialien lassen sich unter anderem in unterschiedlichen Schulfächern und bei der Gestaltung von Projekttagen einsetzen. Entwickelt wurde das Programm vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sowie der Stiftung Sport in der Schule gemeinsam mit Wissenschaftlern, Lehrkräften, Eltern und Schülern. Mittlerweile wird es in rund 1.000 Schulen in Baden-Württemberg eingesetzt. ScienceKids ist die perfekte Blaupause, Gesundheit über die regulären Unterrichtsfächer in den Schulalltag zu integrieren. Der zweite Platz wurde mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro ausgezeichnet.
Der dritte Preis ging an die Patientenuniversität der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Patientenuniversität hat es sich seit ihrer Gründung 2007 zur Aufgabe gemacht, mit Vorlesungen und Aktionen laienverständliches Wissen zu vermitteln. Davon profitieren vor allem Menschen mit eher geringer Bildung, wie eigene Erhebungen der Patientenuniversität zeigen. Bislang haben mehr als 50.000 Teilnehmer ihre Veranstaltungen besucht. Für den dritten Platz erhielt die "Patientenuniversität" ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Stimmen auf der Preisverleihung
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn:„Wer gesund bleiben will, braucht gute, verständliche und verlässliche Informationen. Nur derjenige, der weiß, wann er zum Arzt gehen sollte, was gesundes Essen ist und wie viel Bewegung guttut, wird in der Lage sein, Krankheiten, so gut es geht, zu vermeiden. Dieses Feld wollen wir nicht Dr. Google & Co. überlassen. Deshalb entwickeln wir derzeit ein digitales Gesundheitsportal, auf dem sich jeder schnell, verständlich und werbefrei über alle Themen rund um Gesundheit und Pflege informieren kann. Die Allianz für Gesundheitskompetenz gibt dafür gute und praxisnahe Impulse."
Martin Litsch, Vorstand des AOK-Bundesverbandes:„Nachahmen ist beim Berliner Gesundheitspreis nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Um die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung zu erhöhen, brauchen wir noch viel mehr gute Angebote. Immerhin fällt es jedem zweiten Menschen in Deutschland schwer, Gesundheitsinformationen zu finden und zu verstehen. Die AOK engagiert sich für dieses Ziel unter anderem beim Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz, dessen Schirmherrschaft das Bundesgesundheitsministerium innehat."
Dr. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin:„Es ist wichtig, dass wir die Sprache der Patienten sprechen und Diagnosen und Therapien so erläutern, dass sie tatsächlich auch verstanden werden. Nur dann kann der Patient entscheiden, was gut für ihn ist, und sich aktiv einbringen. Gesundheitskompetenz fängt auch beim Arzt beziehungsweise der Ärztin an. Kommunikation ist deshalb ein wichtiges Thema für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärzten und allen Gesundheitsberufen."
Daniela Teichert, designierte Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost:„Es liegt uns und vielen anderen Akteuren sehr am Herzen, dass die Menschen leicht verständliche Informationen über ihre Gesundheit erhalten. Dazu gehört die Motivation, diese Informationen in ihren Alltag zu übernehmen. Mit unserem aus Patientensicht entwickelten Digitalen Gesundheitsnetzwerk wollen wir Nutzern deshalb künftig auch ermöglichen, Gesundheitsinformationen leichter und besser zu verstehen."