Equal Pay Day in Deutschland

Zum Gender Pay Gap in der Zahnmedizin

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Fast ein Drittel der Zahnärzte sind angestellt. Nach der Assistenzzeit verdienen sie in der Regel zwischen 50.000 und 82.000 Euro. Allerdings variiert das Gehalt stark je nach Vergütungsmodell, beruflicher Erfahrung, Arbeitsort – und Geschlecht.

Wie aus einer Umfrage der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und dem Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) mit über 500 angestellten Zahnärzten hervorgeht, verdienen die Frauen rund ein Viertel weniger als ihre männlichen Kollegen. So beträgt das durchschnittliche Bruttogehalt bei einer angestellten Zahnärztin in Vollzeit etwa 61.000 Euro, das eines angestellten Zahnarzt hingegen rund 82.000 Euro.

Zum Equal Pay Day Zahlen für Deutschland:

Zum Equal Pay Day

Zahlen für Deutschland:

  • Die Lohnlücke liegt in Deutschland seit Jahren kaum verändert bei 18 Prozent. Das heißt, der durchschnittliche Bruttostundenlohn für Frauen betrug in Deutschland im vergangenen Jahr 18,62 Euro, der für Männer dagegen 22,78 (Statistisches Bundesamt 2020).

  • Bei Männern und Frauen mit gleicher und gleichwertiger Qualifikation beträgt der Unterschied immer noch sechs Prozent.

  • Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf einem der letzten Plätze – der Europäische Gender Pay Gap beträgt rund 15 Prozent (Eurostat 2020).

  • Die Unterschiede fallen in Westdeutschland und Berlin mit 21 Prozent viel höher aus als im Osten mit 7 Prozent (Statistisches Bundesamt, 2020).

  • Der Ver­dienst­abstand ist mit 7 Prozent im öffentlichen Dienst wesentlich geringer als in der Privatwirt­schaft mit 20 Prozent (Statistisches Bundesamt 2020).

  • Am größten war die Differenz in Kunst, Unterhaltung und Er­holung (31 Prozent), der Erbringung von frei­be­ruf­li­chen, wis­sen­schaft­li­chen und tech­nischen Dienst­leistungen (27 Prozent), gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen (24 Prozent) den Ban­ken und Ver­si­che­run­gen sowie dem Bereich Information und Kommunikation (jeweils 23 Prozent). Auch im Ver­ar­bei­ten­den Gewerbe (22 Prozent) ebenso im Handel und bei der In­stand­hal­tung und Re­pa­ra­tur von Kfz (21 Prozent) Statistisches Bundesamt 2020).

  • Mit der Rente wächst die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen sogar auf 53 Prozent (4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland).

  • Deutschland hat den größten Gender Pension Pay Gap unter den OECD-Staaten (IW, 2020)

  • Frauen wenden 87 Minuten pro Tag mehr für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer.

Ein Vorbereitungsassistent verdient pro Jahr im Durchschnitt 44.933 Euro brutto, eine Vorbereitungsassistentin nur 35.363 Euro. Ein Zahnarzt kommt auf 81.740 Euro, eine Zahnärztin nur auf 61.078 Euro. Ein Fachzahnarzt erhält 96.400 Euro, eine Fachzahnärztin nur 87.364 Euro. Bei den Männern bekommen 38 Prozent ein Fixum ohne und 62 Prozent mit Umsatzbeteiligung. Bei den Frauen bekommen 50 Prozent ein Fixum ohne und 50 Prozent mit Umsatzbeteiligung.

Nur mit Fixum liegt derGender Pay Gapbei 33 Prozent

Bei einem Vergütungsmodell mit Umsatzbeteiligung fallen die Gehaltsunterschiede etwas geringer aus: Dann verdienen die Frauen im Schnitt nur 19 Prozent weniger. Wird dagegen ausschließlich ein Festgehalt gezahlt, liegt der Unterschied bei 33 Prozent.

In der Zahntechnik wäre der Equal Pay Day sogar erst am 25. März. Darauf verweist der Verband medizinischer Fachberufe (VmF): Danach verdienen Zahntechnikerinnen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Zahntechniker.

Weitere Ergebnisse aus der apoBank-Umfrage

Weitere Ergebnisse aus der apoBank-Umfrage

  • Ein Fachzahnarzt verdient brutto durchschnittlich 82.000 Euro, ein Zahnarzt 60.000 Euro und ein Vorbereitungsassistent 34.000 Euro.

  • Insgesamt 55 Prozent der Vollzeit arbeitenden Zahnärzte werden am Umsatz beteiligt, 45 Prozent erhalten nur ein Festgehalt. Meist liegt die Beteiligung zwischen 20 und 30 Prozent.

  • Auf dem Land kommen angestellte Zahnärzte im Durchschnitt auf ein Bruttogehalt von 82.000 Euro, in der Großstadt nur auf 68.000 Euro.

Insgesamt wurden 569 Zahnärzte – darunter 18 Prozent Vorbereitungsassistenten, 77 Prozent Zahnärzte und 5 Prozent Fachzahnärzte – in Form einer zufallsbasierten Online-Umfrage im Zeitraum 2019/2020 befragt. Hierbei wurde die apoBank durch den FVDZ sowie Doc Check Research unterstützt. Die Stichprobe erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.

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