Neujahrsempfang von BZÄK und KZBV in Berlin

Ein Politik-Treff der ganz besonderen Art

Besser hätte es nicht sein können – so lautete das einhellige Resümee von BZÄK und KZBV nach dem ersten gemeinsamen Neujahrsempfang am 31. Januar in Berlin. Prominent besetzt war die Gästeliste mit rund 350 Vertretern aus Politik, Ministerien, Verbänden, ärztlichen und zahnärztlichen Organisationen, allen voran Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.

Mit Stolz konnten die beiden Gastgeber, der federführende Organisator und Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp und der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Karl Horst Schirbort, auf eine äußerst gelungene Veranstaltung mit viel Polit-Prominenz in der Parlamentarischen Gesellschaft am Reichstag zurückblicken.

Dr. Weitkamp unterstrich zur Begrüßung, dass die Zahnärzteschaft allen Parteien Gesprächsbereitschaft signalisiert habe: „Gegenseitiges Vertrauen ist wichtig.“ Er empfahl den zukunftsgerichteten politischen Blick über das Hier und Jetzt hinaus: „Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.“ Und an die Regierungspolitik gerichtet: „Wenn Ihr Vertrauen in unsere Kompetenz so groß wäre wie das der Patienten, so hätten die Zahnärzte ein leichteres Spiel, sich mit ihren Konzepten durchzusetzen.“

Aus Sicht der KZBV begrüßte Dr. Schirbort die Berufung einer additiven Arbeitsgruppe „Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“ am Runden Tisch. „Hier werden die Zahnärzte ihre Konzepte konstruktiv einbringen.“ In der Vergangenheit habe man Auseinandersetzungen nicht gescheut, stets sei es dabei um das „Streiten und Ringen um den richtigen Weg“ gegangen, so Schirbort. In einem sehr persönlichen Wort verabschiedete sich der aus dem Amt scheidende KZBV-Vorsitzende von der Bundesebene und dankte allen Anwesenden für die vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten acht Jahre.

„Wir haben ein Gesundheitswesen, um das uns viele beneiden“, sagte Ulla Schmidt zu den Gästen und mahnte, dieses nicht schlecht zu reden. Nach der Bundestagswahl, so versprach sie, werde man entscheidende Reformschritte im Gesundheitswesen einleiten. Das System der solidarischen Versorgung müsse reformiert und „zukunftsfest“ gemacht werden. Sie sprach sich für den weiteren Ausbau der Prävention aus. Es sei denkbar, im Sinne von mehr Eigenverantwortung Anreize zu setzen und Bonusregelungen einzuführen, sagte die Ministerin.

Der Berliner Kammerpräsident Dr. Christian Bolstorff ergänzte die Reden mit einem deutlichen Fingerzeig: Auch angesichts knapper Finanzkassen im Gesundheitswesen dürfe man soziale Randgruppen nicht vernachlässigen. Gerade in Berlin habe die Zahnärztekammer Projekte zur zahnmedizinischen Betreuung von Obdachlosen und Drogenabhängigen initiiert. Die Politik sei gefordert, ideelle und materielle Unterstützung zu leisten.

Doch die politischen Grußworte bildeten nur den Auftakt der Veranstaltung: Es waren – gerade in Zeiten des Wahlkampfes – die vielen informellen kleinen Gespräche am Rande, die dem politischen Abend seine ganz besondere Qualität verliehen.

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