Ratgeber der Stiftung Warentest

Die PC-Helfer

Nicht jeder findet es spannend, sich in die Materie Computer und Internet hineinzufuchsen. Viele User freuen sich, wenn sie die wichtigsten Infos leicht verständlich und gut geordnet serviert bekommen. Am besten schwarz auf weiß zum Nachblättern. Für dieses Bedürfnis hat die Stiftung Warentest das passende Angebot: die Ratgeberreihe „PC konkret“.

Seit Herbst 2006 gibt es die PC-Helfer mit Infos zu Hardware, Software, Internet und anderen technischen Themen. Jetzt sind drei neue Bände erschienen, die den Computeralltag von Otto-Normal-Usern erleichtern sollen. Im handlichen DIN A5-Format, rund 150 Seiten dick. Kostenpunkt: 12,90 Euro - nicht superbillig. Lohnt sich der Kauf?

3, 2, 1 ... meins

Wie man Geschäfte im Internet schnell und sicher abwickelt, ist eine Frage, die viele User interessiert. Antworten finden sie im Ratgeber „Der Online-Marktplatz“. Doch Vorsicht: Der Titel führt in die Irre. Die Autoren der Stiftung Warentest decken das Themenfeld nicht in seiner Gesamtheit ab, sondern konzentrieren sich hauptsächlich auf das Auktionshaus eBay. Dafür gehen sie hier ins Detail und erklären ausführlich, wie Käufer und Händler sich am geschicktesten auf der „virtuellen Einkaufsmeile“ bewegen.

„So geht’s: Stellen Sie zuerst eine Verbindung zum Internet her und rufen Sie die Startseite von eBay auf.“ Inhaltlich fängt der Band, wie diese Anleitung zeigt, bei Adam und Eva an. Das erste Kapitel etwa lautet „eBay – was ist das überhaupt?“. Neulinge in der Thematik müssen also keine Angst vor Überforderung haben. Im Gegenteil: Ihnen wird Schritt für Schritt erklärt, wie sie sich anmelden oder was sie beim Festlegen ihres Passworts beachten sollten. Der Ratgeber beschreibt auch, wie man nach Artikeln sucht, sie beobachtet und ersteigert, wie die Ware bezahlt wird und welche Vorsichtsmaßnahmen vor Betrügern schützen.

Für alte Hasen des Internetkaufs und -verkaufs sind diese Infos kalter Kaffee. Allenfalls die beiden letzten Kapitel „Verkaufen als Profi“ und „Alternativen zu eBay“ könnten neue Infos enthalten. Ein Beispiel: Für Händler, die im großen Stil auf eBay verkaufen möchten, gelten genaue gesetzliche Bestimmungen. Wer sie nicht einhält, kann abgemahnt werden. Um Fehler zu vermeiden, hilft ein Besuch auf der Website www.agbgiftkueche. de. Hier erfahren Händler, wie sie Angebote und Geschäftsbedingungen korrekt formulieren. Für alle interessant sind die zahlreichen Zusatzinfos, zum Beispiel über die Zusammenarbeit zwischen eBay und der Schufa. Das Auktionshaus greift auf die Adressdatenbank der Kreditprüfer zu, um so Fantasienamen und -adressen aufzudecken. Als Schutz gegen Betrüger reicht das jedoch nicht aus, das weiß auch eBay. Das Unternehmen sucht daher nach zusätzlichen Wegen, um die Identitätskontrolle zu optimieren.

Der Ratgeber geht immer wieder auf rechtliche Aspekte ein. Bei Problemen mit einem Käufer empfehlen die Autoren, die Auktionsbeschreibung komplett auszudrucken, damit man die einzelnen Abläufe auch später noch belegen kann. Aus der eBay-Datenbank werden die Informationen nach spätestens 90 Tagen gelöscht. Ein weiterer Tipp: Nicht zuviel gleichzeitig verkaufen, sonst könnte das Finanzamt auf die Idee kommen, dass der Handel gewerblich betrieben wird.

Kindersicher surfen

Auch die Kleinen wollen an den Computer der Großen – und müssen es auch. Denn in Schule und Freizeit spielt der Rechner eine immer größere Rolle. Im Ratgeber „Der Familien-PC“ erfahren Eltern, wie ihr Nachwuchs sicher spielt, lernt und im Netz surft. Am Anfang steht das technische Know-how von Tastatur bis Grafikkarte. Kindgerechte Computer sollten besonders leise sein, weil die in hohen Frequenzen sirrende Festplatte das Gehör der Kleinen schädigen kann. Arbeitsplatz und technische Zusatzgeräte, wie die Maus, sollten der Größe der Kinder angepasst sein. Auch wichtig: ein flimmerfreier Monitor. In Sachen Betriebssystem empfehlen die Experten der Stiftung Warentest Mac OS X oder Windows Vista. Linux ist ihren Angaben zufolge für die Familiennutzung nur „gering“ geeignet.

Wieviel Zeit sollten Kinder am Computer verbringen? Wie können sie den Rechner bewusst nutzen? Wann besteht Suchtgefahr? Auch auf nicht technische Aspekte versucht „PC konkret“ einzugehen. Zum Beispiel, wenn es um die Vor- und Nachteile von Lernsoftware geht. Einerseits seien Computerprogramme geduldig, schreiben die Autoren: „Selbst nach der hundertsten Wiederholung bieten sie unermüdlich Aufgaben und Hilfestellung an.“ Aber, heißt es kurze Zeit später, eine „Lernsoftware erkennt Lernschwächen nicht.“ Welche Software was kann, fasst der Ratgeber anschließend in einem ausführlichen Überblick zusammen. Ähnlich wie beim Thema Edutainment werden Eltern auch in anderen Bereichen rund um die kindgerechte PCNutzung differenziert auf Probleme aufmerksam gemacht.

Nützliche Surf-Tipps bietet das Kapitel „Internet für Kinder“. Neben gut gepflegten Webseiten für Kids, wie www.blindekuh. de, www.kidsville.de oder www.internauten. de, gibt es für Jungsurfer eine Checkliste zur Selbstkontrolle. So gilt heute neben der Regel, nicht in fremde Autos einzusteigen, auch der Grundsatz, niemals unbekannten Absendern zu antworten. Eltern, denen das als Sicherheitsgarantie nicht ausreicht, finden außerdem Infos zu geeigneten Schutzsoftware-Produkten.

Ich lad' Musik

„Musik digital – So klappt's mit MP3, DRM und Hardware“ lautet das Thema des dritten aktuellen Ratgebers. Wie beim Online- Marktplatz steigen die Autoren auch hier wieder bei Null ein. Neulinge erfahren, was digitale Musik eigentlich ist, welche Musikformate und Klangqualitäten es gibt – und mit welchen legalen Tricks man den Kopierschutz umgeht. Etwa, indem man Audiodateien mit Programmen wie Tunebite abspielt, ihr analoges Signal gleichzeitig von der Soundkarte abgreift und ins MP3-Format umwandelt.

Damit der PC ordentlich tönen kann, müssen Prozessor, Betriebssystem, Soundkarte und Festplatte gut in Form sein und ausreichend Platz bieten. Was dafür nötig ist, steht im Kapitel „Das brauchen Sie für digitale Musik“. Beschrieben wird auch, wie man die MP3s auf dem Notebook per WLAN direkt auf die Stereoanlage funkt oder was sich alles mit Mediacenter und Set-Top-Boxen machen lässt.

Auch an User, die ihre Schallplatten – oder gar Musikkassetten – digitalisieren wollen, haben die Autoren gedacht. En détail erklären sie, wie man Songs überspielt und störende Knistergeräusche entfernt werden können. Wie immer Schritt für Schritt und für jeden verständlich.

Susanne TheisenFreie Journalistin in KölnSusanneTheisen@gmx.net

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