20 Jahre Hilfswerk Deutscher Zahnärzte

Im Dienst der Menschlichkeit

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Am 21. November, sozusagen zum Auftakt des Deutschen Zahnärztetages, beging das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) mit einer kleinen Feierstunde in Düsseldorf sein 20-jähriges Jubiläum: Ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie erfolgreich der zahnärztliche Berufsstand seine soziale Verantwortung wahrnimmt.

„Es gehört zum Grundsatz des Hilfswerks, dort tätig zu werden, wo staatliche Hilfsmaßnahmen nicht greifen und wo die großen Hilfsorganisationen nicht vertreten sind“, sagte Dr. Klaus Winter, Vorsteher der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte, zur Begrüßung seiner Gäste aus Standespolitik, Zahnärzteschaft und Medienvertretern, die in großer Zahl zu einer kleinen Feierstunde in die Räumlichkeiten der Düsseldorfer Apotheker- und Ärztebank gekommen waren. „Mit über 900 Hilfsprojekten in mehr als 60 Ländern im Gesamtwert von über 19 Millionen Euro können wir auf viele Beispiele verweisen, die verdeutlichen, wie wir das Prinzip der sozialen Verantwortung leben. Am wirkungsvollsten kann unser Hilfswerk zweifellos dort zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen, wo wir dies mit unseren Kernkompetenzen verbinden – also überall dort, wo es im engeren Sinne um zahnmedizinische Hilfe geht. Dabei sind Fachlichkeit und Menschlichkeit unsere Leitmotive.“ Winter betonte, das vor allem Kinder als schwächste Glieder in der Gesellschaft Unterstützung benötigten. „Unser aller gemeinsames Ziel muss bleiben, den Armen beizustehen, ihren Hunger zu stillen und ihnen zu einem Leben in Würde zu verhelfen.“

Das HDZ kooperiere dabei auch mit lokalen Partnern vor Ort. Es unterstütze an der Basis die wichtige Arbeit in Gesundheitsdiensten, bei der Armutsbekämpfung, in der Bildung oder in Katastrophenfällen. Die Durchführung der Hilfsmaßnahmen erfolge, neben kirchlichen und privaten Institutionen, auch mit öffentlichen Einrichtungen wie Botschaften, der GTZ, Konsulaten und Universitäten.

Winters Dank galt den Institutionen, die die Arbeit des Hilfswerks so kontinuierlich unterstützen. Dazu gehören die BZÄK, die Landeszahnärztekammern (allen voran Niedersachsen), vor allem aber die deutsche Zahnärzteschaft insgesamt und deren Patienten, das HDZ-Stiftungskuratorium, der Lazarus Orden, die Salesianer Don Boscos, der Lions Club sowie die Firma Heraeus- Kulzer, die die Altgoldspenden kostenfrei aufbereitet und vergütet hat.

Großer Stellenwert

„Das HDZ hat einen sehr großen Stellenwert innerhalb unseres Berufsstandes“, betonte der Präsident der BZÄK, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp. „Nicht allein das Materielle, sondern auch die Zuwendung ist wertvoll und ausschlaggebend, wenn von freiberuflicher Ausübung der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde die Rede ist. Es geht um die soziale Verantwortung des Berufsstandes.“ Der Erfolg des Hilfswerkes sei das Ergebnis der Unterstützung aus den deutschen Zahnarztpra xen, in denen das Zahngold gesammelt werde. Das karitative Engagement der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte zeige exemplarisch, wie die Zahnärzteschaft sich in der Gesellschaft sozial engagiere, würdigte Weitkamp die Arbeit des HDZ. Er hob die Verdienste Winters hervor, der zusammen mit seiner Frau und einem nur ganz kleinen Mitarbeiterstab das Hilfswerk stemme und „nicht nur als Organisator, sondern mit Leib und Seele“ sich seiner Aufgabe widme. Weitkamp verwies auf die Kooperationsvereinbarung zwischen der BZÄK und dem HDZ. Er unterstrich: „Der gesamte Berufsstand sollte verpflichtet sein, das Hilfswerk zu unterstützen.“

HDZ-Vorsteher Dr. Winter nutzte das Jubiläum, um zusammen mit dem Präsidenten der Zahnärztekammer Niedersachsen, Dr. Michael Sereny, die langjährigen und engagierten Mitarbeiter des kleinen HDZTeams zu ehren. Es handelt sich um Branco Mitrecic und das Ehepaar Siegfried und Monika Jürgensen, die sich um die gesamte Logistik und Verwaltung des Hilfswerks kümmern. Sie erhielten die Ehrengabe der niedersächsischen Zahnärztekammer. Das Patronat über das Hilfswerk sei der Kammer eine große Freude, betonte Sereny bei der Übergabe: „Wir werden Ihre Initiative auch weiterhin unterstützen.“

Der Kanzler des Lazarus-Ordens, Heinrich Stahl, skizzierte den Werdegang des HDZ als einen „Glücksfall“, der inzwischen zur „Hochblüte“ gelangt sei. Der beschwerliche Weg hin zur Hilfe vor Ort habe inzwischen große Erfolge erzielt.

„Menschliche Würde ermöglichen durch ganzheitliche Entwicklungshilfe“ – so lautete das Referat von Br. Jean Paul Muller, Missionsprokurator der Salesianer Don Bosco und Dipl. Heilpädagoge. Nachzufragen und den Dingen auf den Grund zu gehen sowie Misstrauen und Skepsis abzubauen, gehöre zu den wichtigsten Elementen bei der Umsetzung von Entwicklungshilfe. Was bewirken Spendengelder und wo fließen sie hin? Diese Fragen seien berechtigt, um effektiv etwas vor Ort zu bewirken. Ohne private und kirchliche Organisationen sei es äußerst schwierig, überhaupt etwas zu erreichen, und NGOs wie das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte sind Garanten für eine vernünftige Verteilung von Hilfe und Mitteln. Sie seien mit ihren Partnern am Ort und den dortigen Lebenswelten vertraut und spielten eine Schlüsselrolle beim Aufbau der Gesellschaft und der Stabilisierung der politischen Lage. Entwicklungshilfe bestehe aus drei Dimensionen: die Hilfe müsse dorthin gelangen, wo Not sei, alle Helfer sollten mit ihren Zielgruppen leben und wirken und der Wert müsse auf Hilfe zur Selbsthilfe gelegt werden. Für all das stehe das HDZ ein.

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