Pressegespräch des VDZI

Sechs Punkte für die Politik

Im Vorfeld seiner Herbstdelegiertentagung 2009 Anfang Dezember in Frankfurt am Main lud der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) zu einem Fachpressegespräch. Im Mittelpunkt: die Koalitionsvereinbarungen. Sechs Punkte standen im Zentrum der Forderungen der Zahntechniker an die Politik.

„Ja“ zum Prinzip der Freiberuflichkeit des Zahnarztes und „Nein“ zu seiner Vergewerblichung – so lautete die Quintessenz der Zahntechniker in Frankfurt am Main. Auch das Prinzip der Qualitätssicherung durch Qualifikation bei Zahnarzt und Zahntechnikermeister werde unterstützt. Sechs zentrale Positionen zur Zahnersatzversorgung verabschiedeten die Delegierten auf ihrer Herbsttagung. VDZI-Präsident Jürgen Schwichtenberg erläuterte die Kernforderungen der Zahntechniker an die Gesundheitspolitik vor der Presse:

• Der VDZI plädiert für eine generelle Versicherungspflicht für Behandlungen mit Zahnersatz und lehnt eine Ausgrenzung der Zahnersatzversorgung aus der GKV ab. Insbesondere vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung müsse eine gute Zahnersatzversorgung als integraler Bestandteil einer medizinischen Basisversorgung angesehen werden.

• Leistungsfeindliche Vertragssysteme in der Zahnersatzversorgung sollen laut VDZI ausgeschlossen werden. Damit wehrt sich der Verband entschieden gegen Selektiv-verträge. Der VDZI stehe zu einem kollektivvertraglichen System für die Regelversorgung. Der VDZI wolle in der Politik engagiert für eine Änderung des §73 c SGB V kämpfen, damit weder Zahnärzte noch Zahntechniker solche Verträge abschließen dürfen. Der VDZI hatte vor Kurzem gemeinsam mit der KZBV, dem BFB und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks diese Position gegenüber Kanzlerin Angela Merkel vertreten.

• Die Fortschreibung der bundeseinheitlichen durchschnittlichen Preise für zahntechnische Leistungen sollen sich laut VDZI an der Inflations- und Kostenentwicklung des personalintensiven Gesundheitshandwerks orientieren.

• Eine Mehrwertsteuererhöhung bei zahntechnischen Medizinprodukten lehnt der VDZI ab, für Zahnersatz solle weiterhin der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent gelten.

• Der VDZI will ein funktionsfähiges Wettbewerbsrecht im Gesundheitswesen durchsetzen und plädiert für den fairen Interessenausgleich zwischen Krankenkassen und Handwerk.

• Qualitätssicherung und Patientenschutz vor Ort sollen durch die Stellung des Zahntechnikermeisters im Gesundheitswesen gestärkt werden.

Abgekoppelt

Sorge bereitet den Zahntechnikern, dass die Preise für zahntechnische Leistungen infolge der Bestimmungen in § 71 SGB V in den letzen 15 Jahren völlig von der Wirtschafts- und Inflationsentwicklung abgekoppelt wurden. Die negativen Folgen für das Handwerk skizzierte VDZI-Generalsekretär Walter Winkler. Der VDZI schlage dem Gesetzgeber vor, dass das durchschnittliche Preisniveau des BEL (Bundeseinheitliches Leistungsverzeichnis) jährlich im Rahmen der Inflations- und Kostenentwicklung steigen dürfe. Dabei sollten die Einzelpreise der BEL-Leistungen vom VDZI nach Aufwandskriterien selbstständig festgelegt werden, eine vereinbarte durchschnittliche Preisniveauveränderung solle nicht überschritten werden.

VDZI-Vizepräsident Uwe Breuer stellte abschließend den Pressevertretern die Qualitätsoffensive QS-Dental vor. Mit der Dachmarke „Q_AMZ – Allianz für Meisterliche Zahntechnik“ wollen die Meisterbetriebe der Innungen ihr Profil als qualitätsorientierter Leistungspartner für die Zahnärzte schärfen. Mehr als 1 300 Betriebe setzten das Projekt bisher um, 250 davon seien auditiert, so Breuer.

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