Starter-Kongress für junge Zahnärzte

Praxis heute funktioniert wie eh und je

Immer weniger junge Zahnärzte gehen in die Niederlassung. Als Grund wird häufig die selbstbewusste und verwöhnte Generation Y angeführt. Die nach 1980 Geborenen wollen lieber Freizeit statt Verantwortung. Dachte man! Die Vorstellungen von „jung“ und „alt“ sind tatsächlich gar nicht so unterschiedlich. Ein Zusammentreffen der Generationen beim ersten Starter-Kongress am Timmendorfer Strand.

Die Gründung einer Praxis stellt für junge Zahnärzte sicherlich die größte Herausforderung dar. Neben den im Studium erworbenen fachlichen Kenntnissen, sind hier auch unternehmerische Fähigkeiten gefragt. Es gilt die Praxis zu finanzieren, bürokratische und formelle Voraussetzungen zu schaffen, die Praxis effizient zu organisieren, gesetzlichen Bestimmungen zu genügen, wirtschaftliche Risiken zu managen und nicht zuletzt die eigene Altersversorgung zu gewährleisten.

„Uns wird eigentlich immer Angst gemacht“, erläuterte Studentin Lotta Westphal in der Diskussion mit Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Man müsse unzählige Versicherungen abschließen, eine Million Euro für eine Neugründung beiseite legen und danach Jahrzehntelang durcharbeiten, um diesen riesigen Kredit abzubezahlen, erklärte die Studentin.

Wie kann man diese Ängste der jungen Generation auffangen? Genau diese Themen wurden beim Starter-Kongress am Timmendorfer Strand diskutiert. Der Bundesverband der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland (BdZA) hatte erstmals im Rahmen des jährlichen Fortbildungskongresses „dental summer“ dazu eingeladen. Das Ziel: Jungen Zahnmedizinern wertvolle Tipps für den Übergang von Studium oder Assistenzzeit ins Berufsleben zu geben – und für die eigene Praxis zu werben.

Warum es immer weniger junge Zahnmediziner in die Niederlassung zieht, liegt für Jan Philipp Schmidt, Vorsitzender des BdZA, weniger an der Frage nach der Generation, sondern vielmehr an der hohen Zahl von Zahnärztinnen. „Ich denke nicht, dass grundsätzlich die Vorstellungen eines guten ’Zahnarztlebens’ von jung und alt sehr weit auseinandergehen“, erläutert Schmidt. „Allerdings sind die Ansprüche an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf doch stark gewachsen.“ Dabei sei gerade die Selbstständigkeit von Vorteil für die Familienplanung, machte Prof. Christoph Benz, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, in seinem Vortrag deutlich. Seine Botschaft an alle junge Zahnärztinnen: Mutig sein! „Ihr habt die besten Voraussetzungen. Seid nicht so ängstlich!“

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