Statt Kamelle: 1,6 Tonnen Zahnbürsten und Zahnpasta
Eigentlich hätte die Aktion ganz entspannt ablaufen sollen, schließlich ist Lauer vom Zahnärzteverein Gelsenkirchen e.V. Profi. Zum vierten Mal ist er als Karnevalist und aktiver Teilnehmer beim Rosenmontagsumzug in seiner Heimatstadt dabei. Die monatelangen Vorbereitungen, von der Kostümauswahl bis zum Wagenbau, gehen ihm mittlerweile routiniert von der Hand – bis zum Schock am Freitagmittag, 72 Stunden vorm Umzug.
„Am Freitag klingelte das Telefon“, erinnert sich Lauer. „Unser Wagenbauer Thomas Seppelfricke klang besorgt: Beim Abholen aus dem Zwischenlager war den Arbeitern unsere Gebiss-Skulptur, die unseren Wagen zieren sollte, vom Gabelstapler gerutscht. Unser gigantisches Unterkiefermodell ist aus sechs Metern Höhe am Boden in mehrere Teile zerschellt.“ Die Nerven lagen blank... Was tun? „Sofort rief ich unseren Skulpturkünstler, den Zahntechnikermeister Marc Boenigk an und bat um Hilfe. Der eilte mit seinem ‚Notfallkoffer‘ ins nahegelegene Autohaus, wo der Wagen zusammengebaut werden sollte.“
Die Front war zum Glück unversehrt!
Dann die Diagnose: Totalschaden! Wie sollte gerettet werden, was einst in Wochen gebaut wurde? „Die Front war zum Glück unversehrt“, berichtet Lauer. „Aber wir hatten quasi eine beidseitige Freiendsituation distal der Dreier am Model. Da musste also Zahnersatz her, gut, dass wir vom Fach sind. Nach einigen Stunden und mehreren Fahrten zum Baumarkt war der Unterkiefer am Abend wieder einsatzfähig!“ Der, wie Lauer sie nennt, „weltweit größten Prophylaxe-Aktion“ stand nichts mehr im Weg!