Cyberbetrug

Phishing: Die bevorzugte Eintrittspforte bleibt das Handy

Für 2019 identifizierte das US-amerikanische IT-Sicherheitsunternehmen RSA mehr als eine Viertelmillion Betrugsangriffe über das Internet. Phishing – das Abgreifen von Passwörtern, Kreditkartennummern oder Kontodaten mit gefälschten E-Mails, SMS oder Websites – machte im vierten Quartal rund 60 Prozent aller Attacken aus. Damit stieg die Zahl der Fälle gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte.

Das Unternehmen verzeichnete 2019 weltweit 255.095 Betrugsangriffe über das Internet – alle zwei Minuten findet demnach eine Attacke statt. Im vierten Quartal 2019 stieg die Zahl der Betrügereien mit Finanz-Schadsoftware um 41 Prozent, in sozialen Medien um 62 Prozent und auf mobile Anwendungen in beliebten App-Stores um 175 Prozent.

Kanada bleibt mit sieben von zehn Phishing-Fällen Top-Angriffsziel, gefolgt von den USA, Indien, den Niederlanden und Spanien. Deutschland taucht in dieser Liste zwar nicht auf, steht aber auf Platz zwei der häufigsten Hosting-Länder hinter den USA. Das bedeutet, die Hacker nutzen oft Websites, die sie in Deutschland registriert haben. Nichtsdestotrotz haben sich auch hierzulande die Phishing-Angriffe nahezu verdoppelt: Sie machten im vierten Quartal 2019 mehr als fünf Prozent aller Betrugsfälle aus.

50 Prozent mehr Angriffe weltweit

Gab es zwischenzeitlich mehr Angriffe via Internet, ist das Handy jetzt wieder der vorherrschende Kanal für Betrugstransaktionen, heißt es in dem Bericht. Im vierten Quartal stammten 72 Prozent der Betrugstransaktionen aus dem mobilen Kanal. Dabei erfolgten 59 Prozent der Fälle über mobile Browser, der höchste, bisher beobachtete Prozentsatz. Durchschnittlich geht es bei den Transaktionen um 480 US-Dollar.

Für Australien und Neuseeland wurde beobachtet, dass der durchschnittliche Wert einer Betrugstransaktion 414 US-Dollar beträgt – echte Transaktionen liegen bei 140 US-Dollar. In der EU betrug das durchschnittliche Volumen betrügerischer Buchungen 214 US-Dollar gegenüber einem Durchschnittswert für legale Buchungen von 135 US-Dollar.

Auf lange Sicht schaffen die digitale Transformation und der Aufstieg gehypter Technologien – zum Beispiel Clouddienste und der verstärkte Einsatz Künstlicher Intelligenz – laut RSA „einzigartige Risiken“.

Auch die Pandemie hat Einfluss auf die Bedrohungslage. Das zeigt ein Bericht von Google, der Zahlen nennt. Alle Infos bekommen Sie über diesen Link .

RSA Security Inc. ist eine auf IT-Sicherheit spezialisiertes US-Unternehmen mit Zweigstellen in Irland, Großbritannien, Singapur, Indien und Japan. In seinem vierteljährlichen „RSA Fraud Report“ wird das Cyberbetrugsgeschehen weltweit und nach Art, Umfang und regionaler Verteilung aufgeschlüsselt, um Verbraucher sowie Organisationen zu sensibilisieren und die Betrugsbekämpfung zu fördern.

Melden Sie sich hier zum zm-Newsletter des Magazins an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Heft-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm Online-Newsletter und zm starter-Newsletter.