Jens Spahn dankt der deutschen Zahnärzteschaft
Dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der Vermeidung von Karies und völliger Zahnlosigkeit Spitzenwerte erreicht, sei den niedergelassenen Zahnärzten und Zahnärztinnen zu verdanken. „Die deutsche Zahnärzteschaft kann stolz auf ihre Leistungen sein“, heißt es in dem Brief. „Diese hohe Leistungsfähigkeit und große Einsatzbereitschaft haben Sie auch in den letzten Monaten im Zuge der Corona-Pandemie gezeigt.“
Unverzichtbarer Beitrag zur Daseinsvorsorge
Auch unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie habe der zahnärztliche Berufsstand die Patientenversorgung mit einem flächendeckenden Netz von Schwerpunktpraxen sichergestellt. Parallel dazu hätten die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, die Bundeszahnärztekammer, KZVen und Kammern mit Informationen und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem Coronavirus in den Praxen dafür gesorgt, dass auch die normale Versorgung aufrechterhalten werden kann. „Damit leistet die Zahnärzteschaft einen unverzichtbaren Beitrag zur Daseinsvorsorge“, betont Spahn in seinem Schreiben. „Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.“
Die Praxisteams schließt der Minister ausdrücklich ein: „Ohne die engagierte Arbeit der Zahnmedizinischen Fachangestellten wäre die Betreuung und Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht aufrechtzuerhalten. Die Einhaltung der gestiegenen Hygieneanforderungen wird wesentlich von ihnen geleistet.“
Liquiditätshilfen – ein schwieriges Thema
Spahn thematisiert auch die Liquiditätshilfen: Die Regelung, dass Überzahlungen über die in 2020 tatsächlich abgerechneten Leistungen hinaus 2021 und 2022 vollständig an die Kassen zurückzuerstatten sind, habe zu dem Vorwurf geführt, dass es sich um keinen echten Rettungsschirm handele. Spahn: „Ich kann Ihnen versichern, dass ich diese Kritik aufmerksam wahrnehme. Gerne hätte ich die Regelung zur Rückerstattung anders ausgestaltet. Ich bitte Sie aber zu bedenken, dass die Pandemie zu enormen Belastungen für die öffentlichen Haushalte und die Sozialversicherungen führt.“
Er bittet die Zahnärzteschaft um ihre weitere Mithilfe: „Sie können sich darauf verlassen, dass ich alles unternehmen werde, um eines der weltweit besten zahnärztlichen Versorgungssysteme zu erhalten.“
Es besteht dringender Handlungsbedarf!
In vielen Gesprächen hat der Bundesgesundheitsminister bereits gegenüber der KZBV immer wieder seine Anerkennung für den zahnärztlichen Berufsstand zum Ausdruck gebracht. Es war ihm ein wichtiges Anliegen, sich auch direkt an die Zahnärztinnen und Zahnärzte zu wenden, um sich bei ihnen und ihren Praxisteams für ihre besonderen Leistungen und ihren Einsatz während der Corona-Pandemie zu bedanken.
Über diese Wertschätzung für unseren Berufsstand freuen wir uns sehr. Von Beginn an haben wir uns in der Corona-Pandemie dafür eingesetzt, dass sowohl die zahnmedizinische Regelversorgung als auch die Versorgung infizierter und unter Quarantäne stehender Personen aufrechterhalten wird. Darauf können sich unsere Patientinnen und Patienten auch weiterhin verlassen.
Mir ist es wichtig besonders deutlich hervorzuheben, dass viele Kolleginnen und Kollegen im Frühjahr Corona-bedingt dramatische Rückgänge im Leistungsvolumen hinnehmen mussten. Mit dem zweiten Lockdown drohen nun die nächsten heftigen Einbrüche. In dieser für alle schwierigen Situation fordern wir den Minister und alle weiteren politischen Entscheidungsträger auf, in den anstehenden Gesetzgebungsverfahren unsere Vorschläge, die wir mit unserem „Lessons-Learned-Papier“ gemacht haben, aufzugreifen. Konkret geht es um die verzerrungsfreie Fortschreibung der Gesamtvergütungen, Ausgleichszahlungen mit Beteiligung der Kassen für besonders hart betroffene Praxen und die Sicherung der Liquidität. Hier besteht dringender Handlungsbedarf für den Erhalt unserer Versorgungsstrukturen!
Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung