Patientenkommunikation in Corona-Zeiten

Was gehört jetzt auf die Praxis-Website?

Klare Infos, Vertrauen geben – zu Beginn der Pandemie und über die Wochen der Hochphase war die Aufklärung zum Umgang mit dem Coronavirus elementar wichtig bei der Patientenkommunikation. Hinweise für das Hygiene- und Praxismanagement dominierten groß platziert die Website, um der Verunsicherung entgegenzuwirken. Inzwischen sind diese Informationen und Maßnahmen verinnerlicht. Nun ist auch wieder Platz für anderes.

Indirekt hat die Pandemie die Digitalisierung vorangetrieben und damit die Bedeutung der Praxis-Webseiten vergrößert. Kommunikationsprozesse wurden nach Möglichkeit auf online verlagert. Viele Patienten begrüß(t)en das. Beispielsweise bei den Online-Terminbuchungssystemen gibt es einen enormen Zulauf, berichtet die Praxismarketing-Agentur Reif & Kollegen aus München. Der digitale Auftritt gewinnt – aber er muss gepflegt werden. Allem voran ist die Aktualität der Informationen regelmäßig zu überprüfen. Die wichtigsten Informationen gehören auf die Startseite.

Bestenfalls ist die Website für mobile Endgeräte kompatibel. Hier zeigt sich seid Jahren der Trend zur Netz-Suche übers Smartphone. Eine Stichprobe der SEO-Agentur rankingdocs.de aus Hamburg zeigte, dass über 50 Prozent der Praxis-Webseiten jedoch noch nicht für die mobile Nutzung geeignet sind.

Hinweise zum Corona-Umgang bleiben

Während der vergangenen Monate hat sie als zentrale Kommunikationsplattform noch einmal an Bedeutung gewonnen. Praxen konnten ihre Patienten hier abholen, informieren und so zurück in die Praxis locken. Solange die Pandemie anhält, sind auch die Informationen zum Umgang damit weiter angebracht. Die Bundeszahnärztekammer hat ihre Empfehlung nicht aufgehoben, über die Praxiswebsite für die Maßnahmen zum Infektionsschutz zu informieren und zum Beispiel den Patienten eine Terminvereinbarung nahezulegen, um den Ablauf in der Praxis so kontaktarm wie möglich zu gestalten und lange Wartezeiten zu vermeiden.

Auf einen Blick

Wichtig für die Website sind:

  • aktuelle Infos

  • bei Internet-Suche gut zu finden

  • Konzept und Wiedererkennungswert

  • regelmäßiger Content

  • Kompatibilität für mobile Endgeräte

  • Social-Media-Präsenz schafft Nähe

Doch anders als noch vor ein paar Monaten muss das Thema die Website nicht mehr dominieren. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, es unterzubringen. Die Agentur Reif & Kollegen rät beispielsweise von einer Pop-up-Meldung ab. Diese sei inzwischen übertrieben und würde in den meisten Fällen sofort weggeklickt. Geschäftsführer Markus Reif. „Die Patienten sind intensiv mit dem Thema Corona konfrontiert worden. Kaum einer muss mehr nachlesen, dass es in Zahnarztpraxen top hygienisch zugeht. Das haben sie als Grundvoraussetzung verstanden.“ Die Frage „Lesen die Patienten das noch?“ kann also gestellt werden bei der Ausgestaltung der Praxis-Info.

Die Leistungsnachfrage hat sich erholt

Die gute Nachricht: Andere Inhalte gewinnen Aufmerksamkeit zurück und werden wieder mehr wahrgenommen. Reifs Agentur misst den Traffic auf den Webseiten und stellt fest, dass andere Leistungen und Themen inzwischen wieder in üblicher Frequenz nachgefragt werden. Der Bereich erholt sich, da Patienten den Zahnarztpraxen vertrauen. „Im Vergleich zu den Monaten im Vorjahr gibt es kaum mehr Unterschiede bei den Zugriffszahlen“, erklärt Reif.

Kurze Erklärvideos können ergänzend einen positiven Effekt erzielen, weil sie einen persönlichen Einblick in die Praxis zeigen und durch eine direkte Ansprache der Patienten wieder Nähe aufbauen. Für die Platzierung eignen sich auch die Social-Media-Kanäle. Doch wie immer gilt: Nur eine regelmäßige Pflege der Plattformen bringt einen Effekt.

Reif sieht durch den digitalen Push die Chance für Praxen, die Kommunikation online weiter auszubauen und Leistungen wieder prominenter zu platzieren. Dabei sollten dem gesamten Online-Auftritt ein Konzept und ein Wiedererkennungswert zugrunde liegen. Die nächste Stufe heißt dann Keyword-Optimierung. Immerhin hat der Begriff „Zahnschmerzen“ ein Suchvolumen von 18.100 Anfragen im Monat.

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