Der Blick über den Tellerrand

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In dieser Ausgabe starten wir eine fünfteilige Serie zum Dentalen Trauma. Die zahnärztliche Traumatologie muss als interdisziplinäres Fach auf fundiertes Wissen in verschiedenen Disziplinen der Zahnmedizin zurückgreifen. Gerade in komplexen Fällen sollte über den Tellerrand geschaut werden, um adäquate Entscheidungen außerhalb des eigenen therapeutischen Bereichs treffen zu können. Aktuelle evidenzbasierte Therapieempfehlungen sind deshalb hilfreich. Die im Oktober 2022 publizierte S2k-Leitlinie „Therapie des dentalen Traumas bleibender Zähne“ wurde unter Beteiligung zahlreicher Fachgesellschaften grundlegend aktualisiert und ergänzt. In fünf Fortbildungsbeiträgen werden wir die verschiedenen Aspekte der zahnärztlichen Therapie vorstellen. Wir starten mit Diagnostik, Dokumentation und Nachsorge. Denn die Erstversorgung von Traumapatienten steht oft unter großem Zeitdruck. Gleichzeitig ist eine systematische Erhebung erforderlich. Eine sorgfältige Dokumentation ist für nachfolgende Behandlungen und auch im Hinblick auf mögliche Haftungsfragen wichtig. Mit praktischen Empfehlungen möchten wir zeigen, wie sich evidenzbasiertes und zeiteffizientes Vorgehen vereinen lassen.

Zudem beschäftigen wir uns in diesem Heft mit einer weiteren Leitlinie. Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) ist die S3-Leitlinie zur „Die Behandlung periimplantärer Infektionen an Zahnimplantaten“ aktualisiert worden. Insgesamt 80 Publikationen wurden ausgewertet und so die Wirksamkeit von alternativen/adjuvanten Methoden zur nicht-chirurgischen Therapie der periimplantären Mukositis und Periimplantitis sowie der chirurgischen Therapie der Periimplantitis grundlegend neu bewertet. Dabei wurden 25 der 31 Empfehlungen neu aufgenommen. Ohne Behandlung droht bei einer Periimplantitis der Verlust des Implantats. Der frühzeitigen Diagnostik und Therapie periimplantärer Infektionen kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

In dieser Ausgabe sprechen wir außerdem mit Dr. Ilka Gottstein, der neuen Vorsitzenden des Bundesverbandes der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG), über die Zukunft des ÖGD und wie es mit der Gruppenprophylaxe nach dem Ende der Corona-Pandemie in Kitas und Schulen wieder vorangehen kann. Gottstein erklärt im Interview, weshalb sie den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst für so wichtig hält.

Daneben schauen wir in diesem Heft auf die ominöse Generation Z, kurz Gen Z, die jetzt auf den Arbeitsmarkt drängt und Wertevorstellungen mitbringt, die sich teilweise fundamental von denen vorangegangener Generationen unterscheiden. Für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bedeutet das an vielen Stellen große Herausforderungen und ein deutliches Umdenken. Unverständnis hilft dabei nicht weiter, eine konstruktive Auseinandersetzung schon. Stichwort Blick über den Tellerrand.

Ein weiteres Reizthema ist bekanntermaßen das Gendern. Aus soziologischer und linguistischer Perspektive wird dieser sprachliche Themenkomplex häufig beleuchtet. Wir lassen hingegen eine Marketingexpertin zu Wort kommen, die erklärt, weshalb das Gendern bei der Praxiswerbung im Internet so seine Tücken hat.

Dass das Netz weitere Fallstricke bereithält, ist bekannt. Die Bundesärztekammer hat jetzt einen aktualisierten Leitfaden zur sicheren Verwendung von Social Media veröffentlicht. Ziel ist dabei unter anderem, die eigene Reputation nicht zu schädigen, was bei einem unbedachten Umgang mit Facebook und Instagram schnell passieren kann. Auch hier ist der gelegentliche Blick über den Tellerrand hilf- und segensreich.

Viel Spaß bei der Lektüre

Sascha Rudat
Chefredakteur

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