CP GABA: 3. Prophylaxe-Symposium in Berlin

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Prophylaxe
Erosionen und Dentinhypersensibilitäten standen im Fokus des 3. Prophylaxe-Symposiums von CP Gaba in Berlin. An zwei Tagen Fortbildung für das Praxisteam und die Prophylaxe-Fachkräfte kam auch die Wissenschaft nicht zu kurz.

Dr. Marianne Gräfin von Schmettow, Scientific Affairs Managerin bei CP Gaba, die mit ihrem Team die Veranstaltung organisierte, sorgte durch die Auswahl der Referenten dafür, dass auch der aktuelle Stand der Wissenschaft für den Umgang mit Erosionen sowie Dentinhypersensibilitäten zur Sprache kam.

Prof. Dr. Adrian Lussi, Geschäftsführender Direktor der Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern (Schweiz) stellte Neuigkeiten zu dentalen Substanzverlusten durch Erosionen vor. Laut Lussi kann die Abnutzung der Zähne durch Erosion-Abrasion nicht verhindert werden und ist bis zu einem gewissen Grad physiologisch. Für einige Bevölkerungsgruppen sei die Erosion zwar ein Problem, die Kariesprophylaxe stehe aber weiterhin im Vordergrund. Lussi räumte auch mit der von einigen dentalen Experten formulierten Empfehlung auf, den Patienten zu raten, nach dem Essen erst eine halbe oder ganze Stunde zu warten, bevor diese mit dem Zähne putzen beginnen. „Das macht keinen Sinn“, erklärte Lussi. Im Normalfall sollten die Zähne unmittelbar nach dem Essen gereinigt werden.

Das Problem mit Erosionen, zeigte Lussi zudem, sei die Diagnostik. „Es gibt kein Gerät für die Diagnostik.“ Sein Rat an die Teilnehmer des Prophylaxe-Symposiums: „Sie müssen genau schauen!“ Typisch für Erosionen sind ein intakter Schmelz am Zahnfleisch (geschützt durch Biofilm und Sulkus) oder auch Füllungen, die höher als die benachbarte Zahnhartsubstanz seien.

Noch stehe die Forschung in diesem relativ jungen Bereich relativ am Anfang. Calcium als Ausgleich für säurehaltige Ernährung konnte sich bisher auch nicht durchsetzen. Einen kleinen Ausblick gab Lussi dennoch: "Momentan stehen Proteine im Mittelpunkt. Diese könnten als Puffer gegen die Säure unterstützen." Mehr konnte er aber noch nicht verraten.

Doch welche Wirkstoffe helfen den Patienten bei der effektiven Erosionsprophylaxe? Diese Frage versuchte Prof. Dr. Carolina Ganß, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin, zu beantworten. Anhang von Studien konnte sie zeigen, dass einfache Fluoridverbindungen, wie Aminfluorid oder Natriumfluorid, nicht ideal für die Erosionsprophylaxe seien, da diese sich in Säure auflösen. Eine Möglichkeit bieten Zinn-Fluoridlösungen. Sie erzielen gute Ergebnisse beim Schmelz, bei der Erosionsprophylaxe von Dentin sind sie nicht ganz so erfolgreich.

Zinnfluorid-Zahnpasten sind laut Ganß ideal für Patienten mit geringer Säureexposition und initialen Erosionen. Bei Patienten mit ausgeprägten Erosionen sollte zudem noch eine Zinnfluorid-Mundspüllösung verwendet werden.

Der Therapie von Dentinhypersensibilitäten widmete sich Prof. Dr. Christian Gernhardt aus Halle-Wittenberg. Diese können auch ein Ergebnis von Erosionen sein und sind ein in den Praxen zunehmendes Phänomen. Wie weit verbreitet Dentinhypersensibilitäten (DHS) wirklich sind, konnte auch Gernhardt nicht sagen. „Man geht von einer Prävalenz zwischen 25 und 40 Prozent aus. Klar ist auch, dass das DHS-Risiko im Alter bei den Patienten abnimmt.

Bei der Therapie rät Gernhardt zunächst zu präventiven Maßnahmen bei den Schmerzpatienten und einer umfassenden Beratung. Dazu gehören das Vorbeugen von freiliegenden Dentinoberflächen, Mundhygienemaßnahmen, und Produkte zur häuslichen Anwendung. Sollten das nicht ausreichen, kommen Desensitizer ins Spiel. Aber Vorsicht! „Es kann zu Reaktionen zwischen Desensitizern und Adhäsivprodukten kommen“, warnte Gernhardt. Hier hätte es durch die sehr biokompatible Pro-Argin-Technologie gute Ergebnisse gegeben.

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