Repräsentative Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

85 Prozent befürworten Organspende

mg
Gesellschaft
Die Einstellung der Deutschen zum Thema Organ- und Gewebespende ist aktuell so positiv wie nie, meldet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Doch das allein reiche nicht.

Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2024“ im Einzelnen:

  • 62 Prozent der Befragten gaben an, eine Entscheidung zur Organ- und  Gewebespende getroffen zu haben. Das sind ähnlich viele wie in der vorherigen Erhebung aus 2022 (61 Prozent).

  • 45 Prozent der Befragten haben ihre Entscheidung im Organspendeausweis und/oder in einer Patientenverfügung dokumentiert.

  • 16 Prozent haben eine Entscheidung getroffen, diese aber bisher nicht  schriftlich festgehalten. 35 Prozent haben noch keine Entscheidung  getroffen.

  • Das Wissen zur Organ- und Gewebespende hat sich seit 2016 leicht verbessert: Von den aktuell Befragten fühlten sich 39 Prozent gut informiert, 2016 waren es 33 Prozent.

„85 Prozent Zustimmung sei ein Rekordwert, doch eine positive Haltung allein reiche nicht, betont Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter der BZgA und Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BiÖG): “Es zählt, eine bewusste Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren." Noch immer warteten rund 8.300 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan.“

Infotelefon bietet persönliches Gespräch mit Experten an

31 Prozent der Befragten kennen das Organspende-Register. Seit März 2024 kann jeder seine Entscheidung in dem elektronischen Verzeichnis dokumentieren. Das Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geführt und ist ein zentrales elektronisches Verzeichnis, in dem die Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende festgehalten werden kann. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos. Er kann jederzeit geändert oder widerrufen werden.

Auf die Frage, ob man eine Entscheidung dort eintragen würde, antworteten 31 Prozent der Befragten mit „ganz sicher“ und 48 Prozent mit „vielleicht“.

Rund 88 Prozent der Befragten finden es wichtig, die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch zur Thematik zu haben – wie es zum Beispiel das BZgA-Infotelefon Organspende bietet. Von den Befragten wussten aber nur sieben Prozent davon.

Eine Altersgrenze für Spender gibt es nicht

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Infotelefons können auch zu den häufigsten Fehlinformationen aufklären, zum Beispiel zum Thema Altersgrenze: Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) glaubt fälschlicherweise, dass es eine Altersgrenze für die Organspende gibt. Entscheidend ist aber der Zustand der Organe und nicht das Alter der Spenderin oder des Spenders.

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