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Anti-Missbrauchs Kampagne gestartet

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Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, hat eine neue Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt ins Leben gerufen.

Mit der Kampagne "Kein Raum für Missbrauch“ möchte Rörig die breite Öffentlichkeit weiter für das Thema sensibilisieren und insbesondere Eltern und Fachkräfte ermutigen, Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt in Einrichtungen nachzufragen und einzufordern. Diese sollen in entsprechenden Settings wie Kitas, Schulen, Gemeinden, Sport- oder Freizeiteinrichtungen implementiert werden.

Zeit für einen breiten öffentlichen Diskurs

"Um die Handlungsspielräume von Tätern und Täterinnen wirksam einzuschränken, muss es einen breiten öffentlichen Diskurs zum Thema sexueller Kindesmissbrauch geben. Daher soll die Kampagne weiter die gesellschaftlichen Tabus aufbrechen, die das Thema umgeben", heißt es auf der eingerichtetenWebsite.

Der Filmemacher Dani Levy, hat bei der Produktion der Kampagne Regie geführt. Levy: "Zwischen dem rationalen Bewusstsein für die weit verbreitete Existenz von Missbrauch und der praktischen undkonkreten Arbeit, sexuellen Missbrauch für die Täter schwieriger zu machen, klafft ein breiter Spalt."

Das Stigma des Sprachlosen durchbrechen

Noch sei das Thema ein gesellschaftliches Tabu. Obwohl sich in den letzten Jahren die Opfer vermehrtüberwunden hätten, ihr Schweigen zu brechen, hänge das Stigma des Sprachlosen und Dunklen weiterhin über der verborgenen Realität. "Ich bin glücklich, dass ich als Filmemacher die Möglichkeit habe, diese Kampagne mit filmischen und emotionalen Mitteln zu unterstützen", sagte Levy in Berlin.

Die Kampagne soll informieren, aufklären und Mut machen, ohne falsche Scham über sexuellen Kindesmissbrauch zu reden. Bewusst wird auf eine skandalisierende und stark emotionalisierende Bildsprache verzichtet. Statt stereotyper Bilder von heruntergefallenen Teddybären und verlassenen Schaukeln soll das weiße "X“ ein klares Zeichen gegen Missbrauch setzen.

Die KBV unterstütze die Kampagne, indem Ärzte und Psychotherapeuten unter anderem in ihren Praxen mit Informationsmaterialien auf das Thema aufmerksam machen, sagte KBV-Chef Andreas Köhler.

Zahnärzteschaft ist sensibilisiert

Die zahnärztliche Selbstverwaltung hat auf zahlreichen Fortbildungen die Zahnärzte für das Thema Gewalt sensibilisiert. Die Bundeszahnärztekammer hältzahnärztliche Dokumentationsbögen, Ablaufdiagramme für die Zahnarztpraxis und Informationsmaterial für Zahnärzte und Patienten zum Download bereit.

 

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