Diabetiker gehen seltener zum Zahnarzt - warum?
Die Studie des
NYU Rory Meyers College of Nursing
und der
East Carolina University's Brody School of Medicine
- jetzt veröffentlicht im Journal of the American Dental Association - wertete die Daten von rund 2,5 Millionen US-Amerikanern aus.
Die Daten stammen aus dem
Behavioral Risk Factor Surveillance System
, einer jährlichen Telefonumfrage von US-amerikanischen Erwachsenen, bei der die Teilnehmer gefragt wurden, ob sie in den letzten 12 Monaten beim Zahnarzt waren oder ob bei ihnen jemals Diabetes oder Prädiabetes diagnostiziert wurde. Knapp zehn Prozent der 2,5 Millionen Befragten waren Diabetiker; rund 30.500 hatten eine Vorstufe.
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit Diabetes am wenigsten zum Zahnarzt gehen, gefolgt von Menschen mit Prädiabetes: Im Untersuchungszeitraum von 2004 bis 2014 sank der Anteil der Patienten mit einem jährlichen Zahnarztbesuch bei Diabetikern von 66,1 Prozent auf 61,4 Prozent, bei Menschen mit Prädiabetes von 66 Prozent auf 64,9 Prozent und Patienten ohne Diabetes von 71,9 Prozent auf 66,5 Prozent.
"Dieses Muster ist besorgniserregend, da eine gute Mundgesundheit, insbesondere bei Diabetikern, unerlässlich ist", erklärt Studienautor Huabin Luo, PhD, von der East Carolina University. Diejenigen, die regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen am meisten benötigen, würden diese am wenigsten in Anspruch nehmen.
Die Forscher vermuten hinter den unregelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zwei mögliche Ursachen: Entweder spielten die Kosten eine Rolle oder aber Diabetiker würden sich der Relevanz einer guten Mundhygiene nicht bewusst. Die Studienautoren fordern darum alle Akteure im US-Gesundheitswesen auf, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um die Mundgesundheit von Diabetikern zu verbessern.