Stiftung Gesundheit

Die ambulante Versorgungslandschaft ist heterogen

mg
Politik
Die Dichte ambulanter Leistungserbringer variiert in Landkreisen und kreisfreien Städten sehr stark, meldet die Stiftung Gesundheit. Die interaktive Karte macht die Unterschiede sichtbar.

Während beispielsweise auf jeden Leistungserbringer im Stadtkreis Heidelberg im Schnitt 169 Einwohner kommen, sind es im Kreis Landshut 1.055 Einwohner – mehr als sechs Mal so viele.

Welche Landkreise im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt besser abschneiden, lässt sich auf der interaktiven Karte der Versorgungsanalyse (Hier der Link) anhand der Farbe ablesen: Blaue Gebiete haben eine höhere Dichte an Leistungserbringern, rote Gebiete eine geringere.

Wie viele Einwohner ein Leistungserbringer rechnerisch versorgen muss, zeigt die Karte auch an. Berücksichtigt wurden dabei alle Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten, die an der ambulanten Patientenversorgung aktiv teilnehmen, also nicht im Ruhestand oder in Elternzeit sind.

Psychotherapeutinnen sind nicht oft angestellt tätig

Die Situation der Hausärzte wurde separat ausgewertet. Sie müssen in Berlin und im Saarland im Schnitt deutlich mehr Patienten versorgen als in den übrigen Bundesländern: Auf jeden Hausarzt kommen dort mehr als 1.500 Einwohner. Ebenfalls über dem bundesweiten Durchschnitt von 1.371 Menschen pro Hausarzt liegen Brandenburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen: Dort kommen jeweils mehr als 1.400 Einwohner auf einen Hausarzt.

Analysiert werden auch die Beschäftigungsformen: Im Jahr 2024 waren danach ein Drittel der Ärztinnen und ein Viertel der Zahnärztinnen angestellt tätig. Bei den Psychologischen Psychotherapeutinnen dagegen spielen angestellte Tätigkeiten bislang nur eine untergeordnete Rolle. Bei den Männern ist der Anteil der Angestellten in allen Gruppen niedriger: „Lediglich jeder vierte Arzt und jeder siebte Zahnarzt ist angestellt tätig, bei den Psychologischen Psychotherapeuten sind es lediglich 6,4 Prozent.“

Bei der Betrachtung der verschiedenen Arbeitsmodelle findet sich ein überdurchschnittlich hoher Frauenanteil bei der angestellten Tätigkeit in Praxen: Fast zwei Drittel der dort angestellten Mediziner sind weiblich. Dagegen halten sich die Anteile von Männern und Frauen bei den Praxisinhabern und Ärzten in MVZ die Waage.

Insgesamt ist die Zahl der Ärztinnen und Ärzte, die eine eigene Praxis führen, 2024 erneut gesunken. Auch der Anteil derjenigen, die angestellt in Praxen arbeiten, ging leicht zurück. Weiter gestiegen ist laut Analyse dagegen der Anteil der Ärztinnen und Ärzte, die in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) angestellt sind: Im Jahr 2022 lag der Anteil bei 13,8 Prozent, aktuell sind es 16,2 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht dies einem Zuwachs von etwa 7.000 Ärztinnen und Ärzten in den vergangenen zwei Jahren.

Bei den Leistungserbringern in der ambulanten Versorgung stellte im Jahr 2024 die Zahnärzteschaft die größte Gruppe mit einem Anteil von 20,4 Prozent, gefolgt von den Psychologischen Psychotherapeuten mit 11,9 Prozent. „Die größte humanmedizinische Fachgruppe sind die Internisten mit einem Anteil von 6,6 Prozent der ambulanten Leistungserbringer. Auf Rang 4 liegen die Gynäkologen mit 4,9 Prozent, auf Rang 5 die Orthopäden mit 4,1 Prozent.“

Für die Untersuchung wertete die Stiftung Gesundheit ihr „Strukturverzeichnis der Versorgung“ aus, das 580.000 aktive Leistungserbringer in der Patientenversorgung umfasst. Die Stichtage für den Vergleich waren jeweils der 31. Dezember der Jahre 2023 und 2024. Berücksichtigt wurden niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten sowie angestellte Behandler in Praxen und MVZ. Nicht berücksichtigt wurden Behandler, die im stationären Sektor arbeiten, nicht in der Patientenversorgung tätig sind oder sich im Ruhestand, in Elternzeit o.ä. befinden.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.