Europa bereitet sich auf möglichen WHO-Austritt der USA vor
Folgen der Drohung des designierten US-Präsidenten Donald Trump Taten, so würde die Organisation einen großen Finanzgeber verlieren. Zu dem Schluss kommen Journalisten des Mediennetzwerks Euraktiv.
Trump hatte der WHO damals Versagen in der Corona-Pandemie sowie mangelnde Durchsetzung von Reformen vorgeworfen. Seiner Ansicht nach informierte die Organisation zu spät über die Gefahr des Coronavirus und stünde unter der Kontrolle der chinesischen Regierung, erinnert Euraktiv. Kosten-Nutzen stehen bekanntlich für Trump und viele republikanische Politiker, die im Unterschied zu seiner ersten Amtszeit nun auch die Mehrheit im Senat und das Repräsentantenhaus haben, nicht im Verhältnis. Die WHO und auch die EU-Kommission stellen sich daher auf schwierige Zeiten ein.
EU-Kommission und EU-Staaten geben das meiste Geld
Das aktuell genehmigte Budget der WHO für das Programm 2024/25 beläuft sich laut Euraktiv auf rund 6,83 Milliarden US-Dollar. Die USA sind darin mit einem Anteil von über 14 Prozent der größte Beitragszahler. Dahinter folgen die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung mit 13,67 Prozent und die GAVI Alliance mit 10,49 Prozent. Die EU-Kommission stellt 7,82 Prozent der finanziellen Mittel, die Weltbank 4,02 Prozent und Deutschland 3,29 Prozent. Mit allen EU-Mitgliedsstaaten zusammengenommen, trägt allerdings die EU gemeinsam mit der EU-Kommission den größten Anteil (siehe Grafik).
Treten die Vereinigten Staaten tatsächlich aus der WHO aus, würde es für die verbleibenden Mitglieder schwierig werden, die Organisation stabil zu halten, prophezeit das Redaktionsnetzwerk. Die Folge könnten drastische Beschränkungen sein. So sei bereits Anfang 2024 das EU eigene EU4Health-Programm um eine Milliarde Euro gekürzt worden. Weitere Kürzungen in Zeiten konvergierender Krisen könnten folgen.